"Demografischer Winter" Papst bewertet kinderlose Paare mit Haustieren als egoistisch

Papst Franziskus hat eine klare Meinung zu Paaren, die keine Kinder haben – aber dafür einen Hund oder eine Katze. Er sprach von Egoismus.

Papst Franziskus hat Paare scharf kritisiert, die keine Kinder bekommen wollen. Er beobachte "einen gewissen Egoismus", sagte der Papst am Mittwoch bei einer Generalaudienz im Vatikan.

"So viele Paare haben keine Kinder, weil sie keine wollen, oder sie haben nur eins, weil sie nicht mehr wollen, aber sie haben zwei Hunde, zwei Katzen", sagte der 85-Jährige vor zahlreichen Gläubigen. "Hunde und Katzen nehmen den Platz der Kinder ein. Ja, ich verstehe, das bringt einen zum Lachen, aber das ist die Realität", sagte das katholische Kirchenoberhaupt weiter.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte er schon von einem "demografischen Winter" gesprochen, als die erneut gesunkenen Geburtenzahlen Italiens veröffentlicht wurden. Die Zivilisation werde immer älter und es fehle ihr an Menschlichkeit, weil man den Reichtum von Elternschaft verliere, warnte Franziskus am Mittwoch.

Papst Franziskus warnt: Ohne Kinder leidet ein Land

Ein Land ohne Kinder leide. "Wer in der Welt lebt und heiratet, muss daran denken, Kinder zu haben", betonte der Pontifex. Kinder auf natürlichem Wege oder durch Adoption zu bekommen, sei zwar ein Risiko, aber keine zu haben, sei noch riskanter.

Der Pontifex hat angesichts sinkender Geburtenraten in den Industrieländern bereits mehrfach einen "demografischen Winter" beklagt. 2014 hatte er es in einem Interview als eine Form des "kulturellen Verfalls" bezeichnet, wenn Paare Haustiere anstelle von Kindern haben. Die emotionalen Beziehungen zu Haustieren seien "einfacher" als die "komplexe" Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sagte er damals.

dpa · AFP
anb

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