Pentagon in Sorge Gefährliche Schlamperei mit tödlichen Erregern in US-Laboren

Das US-Verteidigungsministerium ist alarmiert: Mitarbeiter der sichersten Pentagon-Labore in den USA haben Proben von potenziell tödlichen Erregern möglicherweise falsch gekennzeichnet, unsachgemäß gelagert und verschifft. 

Mitarbeiter aus den Laboren des Pentagons hantieren täglich mit den gefährlichsten Erregern. Doch anscheinend lässt die Sorgfalt zu wünschen übrig. Nun musste das Pentagon melden, dass tödliche Erreger schon wieder falsch deklariert und verschifft wurden. Bereits in der vergangenen Woche hatte ein Fund von Anthrax-Bakterien in einer Armee-Einrichtung im Staat Utah zur vorsorglichen Schließung aller neun Pentagon-Labore geführt. Neben dem potenziell tödlichen Milzbranderreger ermittelt die Armee nun auch wegen möglicher Pest- und Enzephalitiserreger, sagte Pentagonsprecher Peter Cook.

"Einige Probleme" mit Kampfmitteln

Derzeit werde ermittelt, ob die Erreger eine Gefährdung darstellten und ob sie möglicherweise an andere Labore verschifft oder falsch beschriftet wurden, sagte Cook. Bislang gebe es aber keine Hinweise, dass die Gesundheit der Mitarbeiter oder der Menschen außerhalb des Labors gefährdet sei. "Das heißt nicht, dass wir dieser Sache nicht auf den Grund gehen und nicht jeden Stein umdrehen werden", sagte Cook. Das Programm des Verteidigungsministeriums zum Kampf gegen biologische Kampfmittel habe "eindeutig einige Probleme" gehabt. Die Arbeit mit dem größten Teil der Erreger sei nun gestoppt worden.
Im Mai war bekannt geworden, dass Anthrax-Bakterien an Labors in neun Bundesstaaten sowie an eine US-Militärbasis in Südkorea verschickt wurden. Im Juni wurde bekannt, dass möglicherweise aktive Anthrax-Sporen Jahre zuvor an ein US-Labor in Landstuhl geliefert worden waren. Bei Anthrax oder auch Milzbrand handelt es sich um eine Krankheit, die verschiedene Organe befallen und zum Tode führen kann.
 

DPA
hev

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