"Unbezahlbar" werden wohl viele Hundebesitzer auf die Frage antworten, was ihnen ihr Liebling wert ist. Doch Nicholas Hunter aus Sturgeon, im US-Bundesstaat Missouri, musste sich sehr konkret mit dieser Frage befassen, berichtet die "Washington Post". Demnach war der blinde und taube Hund der Rasse Shih Tzu im Mai 2024 aus seinem eingezäunten Zwinger entlaufen, während sein Besitzer zu Abend aß. Ein Nachbar hatte die Polizei alarmiert, damit die den Besitzer des Tieres ausfindig macht. Etwa fünf Minuten lang soll ein Polizist mit einer Fangstange versucht haben, das Tier in den Griff zu bekommen. Doch das misslang ihm offenbar. Schließlich zog er seine Waffe und schoss zweimal auf den Hund, als der sich gerade abgewandt hatte, so die Zeitung.
Kurz nach dem Vorfall soll der Polizist dem Hundebesitzer gesagt haben, dass er vermutete, das Tier sei ein verletzter Streuner, der eingeschläfert werden müsse. Wenig später schrieb die Stadtverwaltung auf Facebook, der Polizist habe gefürchtet, "Teddy" könne Tollwut haben. Der Bürgermeister, der das Handeln des Polizisten verteidigt hat, ist laut der Zeitung zurückgetreten. "Die Stadt hat das nicht gut gehandhabt", soll sein Nachfolger einem lokalen Nachrichtensender gesagt haben.
Besitzer des erschossenen Hundes trauert
Nachdem Hunter die Stadtverwaltung verklagt hatte, haben sich beide Seiten laut der Zeitung vergangenen Freitag auf eine Entschädigung über 500.000 US-Dollar (rund 430.000 Euro) geeinigt. Ein Anwalt des Hundebesitzers sagte laut dem Bericht, sie hoffen, dass andere Polizeibehörden "daraus lernen und ihre Beamten in Zukunft besser ausbilden, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen." Hunter sei erleichtert, dass diese Angelegenheit abgeschlossen ist. "Aber nichts kann ihm jemals seinen Teddy zurückbringen." Und das können wohl die allermeisten Hundebesitzer nachfühlen.
Quellen: "Washington Post" zur Entschädigung, "Washington Post" zu Teddys Tod.