Reisebusunfall mit 14 Toten Unglücksfahrerin bekommt Bewährungsstrafe

Im Herbst 2010 war sie mit ihrem Auto bei Berlin gegen einen Reisebus geprallt, dieser raste gegen einen Brückenpfeiler, 14 Menschen starben. Jetzt verhängte das Gericht eine Bewährungsstrafe gegen die Unglücksfahrerin.

Nach dem Reisebus-Unglück mit 14 Toten bei Berlin ist die Unfallverursacherin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Potsdam verhängte gegen die Autofahrerin aus Berlin am Freitag wegen fahrlässiger Tötung eine Haftstrafe von einem Jahr, die für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wird.

Weil sie am 26. September 2010 auf der Autobahn 10 am Schönefelder Kreuz wegen eines Fahrfehlers gegen den polnischen Reisebus geprallt war, raste dieser mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Brückenpfeiler.

Busfahrer ohne Schuld

In dem Bus saßen 47 Menschen. Bei dem Unglück und später im Krankenhaus starben insgesamt 14 Menschen, mehr als 30 wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die Vorsitzende Richterin verlas während der Urteilsbegründung die Namen aller Toten. "Dem Busfahrer ist kein Mitverschulden anzulasten", hieß es.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten gefordert, die zwei Jahre lang zur Bewährung ausgesetzt werden solle. Der Anwalt des Busfahrers, der im Prozess als Nebenkläger auftrat, plädierte auf eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Beide forderten zudem eine Geldauflage.

Der Verteidiger hatte in seinem Plädoyer kein konkretes Strafmaß für die Frau verlangt - und die Kammer darum gebeten, "im Zweifel für die Angeklagte" zu entscheiden.

"Das Schrecklichste, das wir hier erleben mussten"

"Das ist mit das Schrecklichste, das wir hier in Brandenburg erleben mussten", hatte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) damals bei dem Besuch des Unfallorts gesagt. Der damalige Bundespräsident Christian Wulff hatte seinem polnischen Kollegen Bronislaw Komorowski kondoliert, Außenminister Guido Westerwelle Solidarität bekundet.

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fw/DPA

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