Über Weihnachten brachte ein Schneesturm in den USA bis zu 1,20 Meter Neuschnee und eisige Winde. Mindestens 61 Menschen kamen dadurch ums Leben gekommen. Mittlerweile hat sich die Lage auch im Bundesstaat New York wieder beruhigt, wo der Schneesturm besonders stark wütete. Und in der Rückschau zeigt sich, dass es auch noch deutlich schlimmer hätte kommen können.
Mancherorts verhinderten mutige Aktionen wie die von Jay Whitey weitere Todesopfer. Der US-Amerikaner aus Kenmore rettete sich selbst und einige Menschenleben, indem er während des Schneesturms in eine Schule einbrach. Dort konnten er und 24 weitere Menschen Zuflucht finden. Andernfalls wären sie womöglich nicht mit dem Leben davongekommen.
Verheerender Schneesturm in den USA
Whitey habe "keine Mühen gescheut, um Leben zu retten", erklärte die Polizei in Cheektowaga auf Facebook. Der 27-Jährige war in der Stadt mit seinem Auto steckengeblieben, berichtet CNN. Schon das war das Ergebnis einer selbstlosen Hilfsaktion: Whitey hatte sich aufgemacht, um einem Freund zu helfen, der nicht weiterkam. "Er sagte, ich sei die einzige Person, die er kennt, die kommen würde. Also dachte ich mir, ich hole ihn", sagte Whitey.
Auf dem Weg nahm er einen Mann mit, der in der Kälte unterwegs war. Schließlich gab es aber auch für ihn kein Vorankommen mehr mit seinem Wagen. Whitey klingelte an mehreren Türen und fragte nach einer Übernachtungsmöglichkeit – doch es gab nur Absagen, obwohl er nach eigenen Angaben sogar 500 Dollar bot und Angst um sein Leben hatte. Auch die Polizei konnte ihm aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse nicht helfen.
Gruppe steigt in Schule ein – von der Polizei gibt es Lob
Auf seinem Handy sah Whitey nach einigen Stunden, dass es in der Nähe eine Schule gab – die Pine Hill School. In seiner Not entschloss er sich zu einem Einbruch: Er schlug ein Fenster ein. "Ich wusste, dass es dort eine Heizung und ein Klo gab", begründete er seinen Entschluss. Whitey ging es aber nicht nur darum, sich selbst zu retten. Nachdem er es ins Warme geschafft hatte, ging er wieder raus in den Sturm und lud andere Menschen ins Gebäude ein ein, die wegen des Schneesturms in unmittelbarer Nähe der Schule steckengeblieben waren.
Insgesamt versammelten sich dort am Ende 24 weitere Personen, auch Kinder und Hunde waren dabei. Als die Gruppe das Haus wieder verlassen konnte, hinterließ Whitey eine handgeschriebene Nachricht, in der er sich entschuldigte und die Umstände erklärte. Tatsächlich war sein Einbruch nicht unbemerkt geblieben, die Alarmanlage hatte ausgelöst.
Als die Polizei später das Videomaterial der Überwachungskamera sichtete, leitete sie eine Suche nach dem unbekannten Einbrecher via Facebook ein. Aber nicht, um ihn zu bestrafen, sondern um sich bei ihm für seinen selbstlosen Einsatz zu bedanken. Die Gruppe habe sich tadellos verhalten – auch aus dem Kühlschrank hätten sie nur das Überlebenswichtigste entnommen.
Quellen: Cheektowaga Police Department / CNN