Bei dem Unglück 1994 waren 852 Passagiere ums Leben gekommen. Es sei möglich, dass dabei etwas entdeckt werde, was ein völlig neues Licht auf die Katastrofe werfen könnte, wurde Schwedens Ministerpräsident Göran Persson von der schwedischen Nachrichtenagentur TT zitiert.
Russische Militärausrüstung an Bord?
Der Entscheidung, den Präsidenten des Bezirksgerichts von Svea, Johan Hirschfeldt, mit der neuen Untersuchung zu beauftragen, war ein schwedischer Fernsehbericht voran gegangen, wonach die 13.600 Tonnen große Fähre eine Woche von dem Unglück russische Elektronikausrüstungen für die schwedischen Sicherheitsdienste nach Schweden transportiert hatte. Dies wurde von den Sicherheitsdiensten bestätigt. Es hieß aber, auf der nächtlichen Unglücksfahrt der "Estonia" von Tallinn nach Stockholm im September 1994 seien keine militärischen Ausrüstungen an Bord gewesen.
Nach zehn Jahren, so die Hoffnung mancher Hinterbliebener, könnte es vielleicht neue Aufklärung über die Ursachen des schlimmsten Schiffsunglücks der europäischen Nachkriegsgeschichte geben. Die Leichen von wahrscheinlich 757 Opfern des Unglücks vom 28. September 1994 sind weiter im Wrack eingeschlossen, das per Gesetz von Schweden, Estland und Finnland zum Grabplatz erklärt worden ist.
Ermittler waren nach Untersuchung des Unglücks bisher zu dem Schluss gelangt, auf Grund eines Konstruktionsfehlers sei die Bugklappe durch starken Wellengang aufgeschlagen worden, so dass das Parkdeck der Fähre überflutet wurde.