Heftige Unwetter auf Sizilien haben nach Angaben des italienischen Katastrophenschutzes mindestens 19 Menschen das Leben gekostet. Mindestens 40 Menschen seien verletzt worden. Es gibt offenbar auch noch etliche Vermisste, die Zahlen schwankten zwischen fünf und 30.
Der italienische Ministerrat rief den Ausnahmezustand für die Region aus. In der Nacht zum Freitag hatten Wolkenbrüche zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Besonders betroffen war die Gegend rund um Messina, im Nordosten der Insel.
Teile der Stadt wurden von einer Schlammlawine überflutet. Mindestens 100 Einwohner flüchteten aus ihren Wohnungen, Fahrzeuge wurden mitgerissen, wie der Zivilschutz mitteilte. In den kleinen Orten Scaletta und Giampilieri im Süden der Hafenstadt stürzten mehrere Häuser ein und begruben zahlreiche Menschen unter sich. Ein Mann wurde ertrunken in seinem Auto gefunden.
In den am schlimmsten betroffenen Vororten Messinas würden Suchhunde eingesetzt, sagte Bürgermeister Giuseppe Buzzanca dem Fernsehsender Sky. Etliche Straßen und Bahnverbindungen seien blockiert, und in einige Gegenden könnten Rettungskräfte nur zu Fuß vordringen. Viele Menschen konnten nur per Helikopter oder Schiff erreicht werden - sie warteten am Vormittag noch auf den Dächern ihrer Häuser auf Hilfe. Auf Fernsehbildern waren mit Schlamm überzogene Straßen zu sehen.
Der Bürgermeister von Scaletta, Mario Briguglio, sprach von einer absehbaren Katastrophe. "Dasselbe ist vor ein paar Jahren schon einmal passiert. Nur gab es damals keine Toten." Der Chef des Zivilschutzes, Guido Bertolaso, der umgehend an den Unglücksort reiste, sagte, dass unkontrolliert gebaut worden sei. Er wolle "nicht polemisch sein", aber viele der Erdrutsche seien durch Bauen ohne Genehmigung erst möglich geworden.