Ein Deutscher aus Sachsen-Anhalt ist in Spanien wegen Mordes seiner Frau und einem seiner beiden Söhne unter anderem zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Richter in Santa Cruz de Tenerife habe diese Strafe wegen der Ermordung des zum Tatzeitpunkt im April 2019 zehn Jahre alten Jungen verhängt, teilte die Justiz der Kanaren am Donnerstag mit. Für den Mord an seiner Ehefrau sei der 46-Jährige zudem zu 23 Jahren, und für den Mordversuch an dem zweiten, damals siebenjährigen Sohn zu weiteren 16 Jahren verurteilt worden.
Die Anwälte des Deutschen hatten der Deutschen Presse-Agentur vor Verkündung des Strafmasses gesagt, dass man auf jeden Fall Berufung einlegen werde. Der Mann, der seine Familie in einer Höhle der Atlantikinsel attackiert hatte, war am 4. Februar vom Geschworenengericht schuldig gesprochen worden.
Lebenslange Haftstrafe in Spanien frühestens nach 25 Jahren überprüfbar
Das Urteil der Geschworenen war einstimmig. Sie seien zu der Überzeugung gelangt, dass der Angeklagte am 23. April 2019 seine von ihm getrennt in Halle lebende Frau und den damals zehnjährigen gemeinsamen Sohn während einer Wanderung vor und in einer Höhle im Süden der Ferieninsel mit einem schweren Stein erschlagen habe, sagte der Sprecher der Jury. Zudem habe er den Tod des damals siebenjährigen kleineren Bruders, der gerade noch rechtzeitig fliehen konnte, in der Wildnis in Kauf genommen. Die Taten seien besonders grausam, gegen Familienmitglieder und mit Heimtücke begangen worden und die Mordmerkmale nach spanischem Recht deshalb gegeben.
Festnahme und Proteste

Die Anwälte des Mannes hatten im Prozess zu beweisen versucht, dass er zum Zeitpunkt der Tat nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen war. Die lebenslange Haftstrafe ist in Spanien frühestens nach 25 Jahren überprüfbar.