Der Schatz der Inka ist legendär und sagenumwoben. Ein jetzt von der Nasa veröffentlichtes Foto, das derzeit um die Welt geht, scheint nicht weniger als all' diese Legenden und Sagen zu bestätigen. Die Aufnahme, die ein Astronaut auf der Internationalen Raumstation ISS gemacht hat, fängt einen Moment ein, in dem zahllose Goldgräber-Gruben im Südosten Perus das Sonnenlicht reflektieren. Es entsteht der Eindruck, dass sich wahre Flüsse voller Gold durch den Regenwald ziehen.
Die Aufnahme zeigt eine Regenwald-Region im peruanischen Bundesstaat Madre Dios unweit der kleinen Stadt Neuva Arequipa. Links schlängeln sich die Arme des Inambari-Flusses. In Madre Dios befinden sich die größten Goldvorkommen Perus. Wie zu den Zeiten der Inka, deren Reich im 16. Jahrhundert mit dem Einfall der Spanier versank, ist Gold für den südamerikanischen Staat ein wichtiger Rohstoff. Peru ist der sechstgrößte Gold-Produzent der Welt.
Goldabbau: Enorme Probleme für Mensch und Tier
Doch die hier gezeigten Goldgruben – tatsächlich angelegt entlang urzeitlicher Flussbette, in denen sich unter den Sedimenten auch Gold ablagerte – sind keine offiziellen Abbaustätten. Vielmehr dürften hier "unabhängige" Goldschürfer, die Garimperos, am Werk sein. Geschätzt mehr als 30.000 verarmte Bergleute versuchen auf diese Weise, ihren Lebensunterhalt zu verdienen – mit oft fatalen Folgen.
Sowohl der illegale als auch der offizielle Bergbau verursacht in einer der artenreichsten Regionen der Welt enorme Umweltprobleme. Die Rohstoffindustrie entwaldet große Gebiete und vernichtet so die Lebensräume vieler Tiere – darunter Affen-Arten, Jaguare und auch Schmetterlinge. Zu leiden haben auch die Menschen, die in dieser Region leben. Tonnen von Quecksilber werden eingesetzt, um das wertvolle Metall zu gewinnen. Schwere Krankheiten sind die Folge.

Schönes Motiv, furchtbare Katastrophe
So dokumentiert das faszinierende Foto der Nasa in Wirklichkeit eine Katastrophe. Es ist ein weiterer Beleg dafür, wie zerstörerisch der Goldabbau für den Regenwald ist. Der schöne Schein, der durch die Reflektion des Sonnenlichts durch Hunderte von gefüllten Wasserbecken entsteht, überstrahlt die dunkle Seite der Gold-Flüsse im ehemaligen Inka-Land.
Quellen: Nasa; Informationsstelle Peru; Museo del Oro Peru; BBC; CNN