Erste Aufnahme überhaupt Mitten in der Milchstraße: Astronomen entdecken 1000 seltsame magnetische Fäden

Astronomen entdecken 1000 seltsame magnetische Fäden im Zentrum unserer Galaxie
Astronomen entdecken 1000 seltsame magnetische Fäden im Zentrum unserer Galaxie
© Northwestern University/SARAO/Oxford University
Sehen Sie im Video: Erste Aufnahme überhaupt – Astronomen entdecken 1000 seltsame magnetische Fäden im Zentrum unserer Galaxie.








Was hier aussieht wie ein Kratzbild ist tatsächlich eine Aufnahme aus dem Zentrum unserer Galaxie. Aufgenommen wurde das Bild von einem hochsensiblen Radio-Teleskop – dem MeerKAT in Südafrika. Über drei Jahre lang beobachtete das Teleskop die Milchstraße und sammelte dabei 200 Stunden lang Material. Daraus konnten die Forschenden erstmals dieses komplexe Bild konstruieren. Es zeigt knapp 1000 Stränge magnetischer Fäden, die bis zu 150 Lichtjahre lang sind – umgerechnet sind das bis zu rund 1400 Billionen Kilometer. Die Fäden bestehen aus kosmischen Strahlen-Elektronen, die sich in Lichtgeschwindigkeit um Magnetfelder spinnen. Unklar ist jedoch, was genau es mit den Fäden auf sich hat und wie sie entstanden sind.  


Für die Forschenden ist es dennoch ein Durchbruch. Denn normalerweise versperren dichte intergalaktische Staub- und Nebelwolken die Sicht auf das Zentrum der Milchstraße. Mithilfe von Radiowellen lassen sich diese teilweise durchdringen. Mit Teleskopen werden die langwelligen Strahlungen gemessen und sichtbar gemacht. Die Forschenden sind nun einen Schritt weiter, um dieses komplexe System zu verstehen. 


“Wenn du von einem anderen Planeten wärst und du würdest auf einen großen Menschen auf der Erde treffen. Dann könntest du annehmen, dass alle Menschen so groß wären. Doch wenn du eine Statistik durch die Bevölkerung anlegst, findest du die Durchschnittsgröße heraus. Genau das machen wir auch. Wir finden heraus, welche Stärke die Magnetfelder haben, ihre Länge und ihre Ausrichtung sowie ihr Strahlenspektrum.” (Farhad Yusef-Zadeh ggü. Science Alert) 


So Farhad Yusef-Zadeh der North Western University ggü. dem Magazin “Science Alert”. Der Astrophysiker hat die Fäden ursprünglich entdeckt. 
Die neuen Daten haben zudem Überreste einer Supernova offenbart, also Überbleibsel eines explodierten Sterns. Diese weisen jedoch eine andere Art der Strahlung auf. Die Forschenden schließen daraus, dass die Supernova als mögliche Ursache der magnetischen Fäden nicht infrage kommt. 





Erstmals ist es Forschenden gelungen, eine solche Aufnahme zu konstruieren. Was aussieht wie ein Kratzbild, sind kosmische Strahlen-Elektronen, die in Lichtgeschwindigkeit durch das Zentrum der Milchstraße fliegen. Für Astronomen ist es ein Durchbruch, um mehr über unsere Galaxie zu erfahren.

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