Sturmböen Sylt verliert bis zu 50 Meter Land

Promis aufgepasst: Wenn es so weiter geht, bekommt man beim Champagnertrinken in Kampen bald nasse Füße. Die Stürme an der Nordseeküste haben Sylt und Amrum bereits massiv beschädigt - und ein Ende ist nicht in Sicht.

Der erste schwere Sturm dieses Jahres hat kräftig an den nordfriesischen Inseln genagt. Besonders betroffen ist Sylt, dort spülte der Orkan in den vergangenen Tagen bis zu 50 Meter Land ins Meer. In Kampen brach die Nordsee Stücke aus dem berühmten Kliff. Zwischen Westerland und Wenningstedt holte sich das Meer weit über 700.000 Kubikmeter Sand, sagte des Vorsitzenden des Landschaftszweckverbandes Sylt, Helge Jansen. Auch am Südende, bei Hörnum-Odde, ist die Lage bedenklich. "Noch ein paar solcher Stürme und die Hörnum-Odde ist eine eigene Insel", so Hörnums Küstenschützer Joachim Buchmann. Nach Angaben von Metereologen wird bereits am Donnerstag der nächste Sturm erwartet.

Wie auf Sylt gab es auf dem benachbarten Amrum massive Sandverluste, berichtet John Willuhn vom Amt für ländliche Räume. An der Amrumer Nordspitze seien auf der Westseite 15 bis 20 Meter Dünen verloren gegangen. Auch auf der Ostseite weisen frei gespülte Kabel auf Sandverluste hin.

Aufspülungen für 135 Millionen Euro

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen will am Donnerstag auf Sylt über die Schäden informieren. Seit 1972 sind vor der Insel 35,5 Millionen Kubikmeter Sand aufgespült worden, die Kosten belaufen sich auf 143 Millionen Euro . Bei den Aufspülungen werden Sand und Wasser durch Rohrleitungen vor den Strand gepumpt, um die Insel vor Stürmen zu schützen. Diese Arbeiten haben sich bislang als einzig wirksame Maßnahme gegen den Landverlust auf Sylt erwiesen.

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