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Orkan "Zeynep": Unglaubliche Videos verbreiten sich im Netz – doch es sind auch Fakes dabei

Stürme und ihre Story Spektakuläre Orkan-Videos? Achtung, diese "Zeynep"-Clips sind aus dem Zusammenhang gerissen

Sehen Sie im Video: Spektakuläre Orkan-Videos? Achtung, diese "Zeynep"-Clips sind aus dem Zusammenhang gerissen.






Im Februar 2022 fegt Orkan „Zeynep“ über Europa.


In den sozialen Netzwerken posten zahlreiche Nutzer Aufnahmen der Auswirkungen des Sturmtiefs.


Doch manche Videos sind aus dem Zusammenhang gerissen und haben nichts mit dem aktuellen Orkan zu tun – einige Nutzer wollen damit offenbar gezielt Falschmeldungen verbreiten oder hohe Klickzahlen erzielen.


In diesem Video sehen Sie Clips, auf die Sie besser nicht hereinfallen sollten.


Dieser Clip wird millionenfach aufgerufen. Das Video soll zeigen, wie eine Fähre durch Orkan Zeynep umhergeschleudert wird. Doch das Video entsteht bereits im Februar 2020 als Sturm Dennis über Großbritannien wütet.


Dieses Video entsteht zwar im Zusammenhang mit den aktuellen Unwettern, wird in den sozialen Medien jedoch mitunter falsch verortet. Die Aufnahmen entstehen in Hamburg. In manchen Postings wird allerdings behauptet, dass der Clip vor der Isle of Wight im Ärmelkanal entstanden sei.


Auch dieser Clip wird mehrere hunderttausend Male aufgerufen. Der Clip soll zeigen, wie das Sturmtief Passanten durch die Gegend schleudert. Doch auch dieser Clip ist veraltet. Das Video ist aus den Niederlanden und wird bereits im Januar 2018 in den sozialen Netzwerken gepostet.




Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.
Ein Backsteingebäude mit grün beleuchteten Fenstern sowie altmodische Laternen ragen bei Dunkelheit aus braunem Wasser

Orkan über Deutschland Sturmflut und Zerstörungen: Diese Schäden richtete "Zeynep" an

Sehen Sie im Video: Sturm "Zeynep" richtet in großen Teilen Deutschlands Schäden an.




Das Orkantief "Zeynep" hat in der Nacht zum Samstag für eine schwere Sturmflut im Norden Deutschlands gesorgt. Aus der Nordsee wurde das Wasser in die Mündungen von Weser und Elbe gedrückt. Im Bereich des Hamburger Fischmarkts stieg der Pegel dadurch fast zwei Meter über das mittlere Hochwasser. Das Hochwassertor war zuvor geschlossen worden. Ab 1,50 Meter wird im Bereich der Nordseeküste von einer Sturmflut gesprochen. Auch Teile der Hamburger Speicherstadt standen unter Wasser. Mehrere Fahrzeuge wurden von den Fluten erfasst und konnten nur noch teilweise geborgen werden. Andere blieben zurück. Die Feuerwehren in Hamburg rückten seit Freitagabend über 600 mal zu Unwettereinsätzen aus. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte für die gesamte deutsche Nordseeküste eine Unwetterwarnung vor Extremen Orkanböen ausgesprochen. In Büsum in Schleswig-Holstein erreichte der Wind bis zu 150 km/h. Manche Fischer bewachten ihre Boote im Hafen. "Steife Brise gerade, ne? Ja, hier im Hafen, wenn man jetzt mal guckt - das ist ja schon gut ein halber Meter hier im Hafen. Wenn man mal jetzt vor die Mole guckt, da ist bestimmt schon ein bisschen was mehr, ne?" Auch im Westen Deutschlands richtete "Zeynep" Schaden an. Vielerorts wurden Bäume umgerissen und stürzten auf Fahrzeuge, wie hier in Köln. Ein Mann starb in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto in einen umgestürzten Baum fuhr. Deutschlandweit kamen mehrere Menschen ums Leben. Nach Tief "Ylenia" war "Zeynep" das zweite Orkantief innerhalb weniger tage.