Das von schweren Stürmen begleitete Orkantief "Ciaràn" hat den Nordwesten Frankreichs getroffen. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken, örtlich kam es in der Nacht zum Donnerstag zu Stromausfällen. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Aus Vorsorge evakuierten einzelne Orte Bereiche unmittelbar an der Küste. Vor dem Departement Finistère wurde eine 21 Meter hohe Sturmwelle gemessen.
Frankreich: 1,2 Millionen Haushalte wegen Orkan ohne Strom, mindestens ein Todesopfer
1,2 Millionen Haushalte in Frankreich sind wegen des Orkantiefs ohne Strom. Techniker seien damit beschäftigt, die Versorgung wieder herzustellen, teilte Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher am Donnerstagmorgen mit. 780.000 der betroffenen Haushalte befinden sich in der Bretagne, wie der Stromversorger Enedis mitteilte. 3000 Techniker seien im Einsatz. Schon vor den schweren Stürmen in der Nacht zum Donnerstag hatte der Stromversorger Fahrzeugkolonnen und Personal in die betroffenen Regionen verlegt.
Unterdessen wurde ein erstes Todesopfer durch den Sturm in Frankreich bekannt: Ein Lastwagenfahrer kam in der Nacht ums Leben, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie Transportminister Clément Beaune dem Sender France Info sagte. Obwohl das Unwetter sich in Teilen des Landes bereits abschwäche, sollten die Menschen vorsichtig sein und Fahrverbote in den Regionen beachten, erklärte er.
Durch das Unwetter wurden in Frankreich mindestens zwei Menschen leicht verletzt. Es handelt sich um einen Feuerwehrmann und einen Autofahrer, dessen Wagen von einem Baum getroffen wurde.
An der Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste galt bis zum Abend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Die Behörden warnten eindringlich vor dem Unwetter. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.
Stärkste Winde dürften bis Mittag bereits vorbei sein
Im westlichen Departement Finistère wurde ein Mensch leicht verletzt, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Auch ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume wurde der Verkehr auf den Landstraßen des Departements am Donnerstagmorgen untersagt. Sturmböen erreichten örtlich Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde.
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In zwei Departements gilt weiterhin die höchste Unwetterwarnstufe rot, in 24 weiteren die Warnstufe orange. Der Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire bleibt am Donnerstag weitgehend eingestellt. Auch im Umland von Paris gab es Behinderungen von Regionalzügen durch umgestürzte Bäume. Die stärksten Winde durch das Orkantief dürften in Frankreich am Donnerstagvormittag schon vorbei sein.