Stürmische Namen Warum "Zeynep" "Zeynep" heißt, in Großbritannien aber "Eunice"

Sturm Zeynep Dunkle Wolken
Dunkle Wolken über Geyen in Westfalen. Das Sturmtief "Zeynep" zieht im Laufe des Tages von Westen her über Deutschland.
© Federico Gambarini / DPA
"Zeynep" ist ein türkischer Frauenname und bedeutet "wohlriechende Wüstenpflanze". Als Sturm aber dürfte das Tief nicht so lieblich daherkommen. Auf den britischen Inseln wird der Orkan dagegen "Eunice" genannt. Das ist der Grund.

Auf "Xandra" folgt "Ylenia" folgt "Zeynep" und letzterer soll noch einmal alles geben: "Alles, was auf der Terrasse ist, was nicht niet- und nagelfest ist, am besten reinholen, in die Garage stellen. Blumenkästen oder andere Gegenstände sollten von Balkonen entfernt werden", sagt Christopher Rehnert, Leiter der Feuerwehr Lüdenscheid im ARD-"Morgenmagazin" über die Stärke des zu erwartenden Orkans mit dem türkischen Frauennamen. Leider passt der nicht so gut zum Charakter des Tiefdruckgebiets: Zeynep bedeutet "wohlriechende Wüstenpflanze" oder auch "Schmuck des Vaters".

Sturm-Namen: Hoch kostet 360 Euro, ein Tief 240 Euro

Die Namen für die Wetterlagen werden vom Verein Berliner Wetterkarte zusammen mit dem Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin (FU) im Rahmen der "Aktion Wetterpate" vergeben. Für die Auswahl der Namen kann sich jeder bewerben. Ein Hoch kostet 360 Euro, ein Tief 240 Euro. Hochdruckgebiete haben eine deutlich längere Lebensdauer und bleiben daher länger auf den Wetterkarten sichtbar, heißt es zur Begründung.

International wurde Ende der 70er Jahre damit begonnen, Hoch- und Tiefdruckgebiete jährlich abwechselnd männliche und weibliche Namen zu geben. In Deutschland brauchte es weitere 20 Jahre, um diesen Rhythmus zu übernehmen, der die Diskriminierung von Frauen vermeiden sollte. Bis dahin war es üblich, dass Tiefs (schlechtes Wetter) weiblich Namen bekamen, Hochs (gutes Wetter) männliche. Mittlerweile bekommen die Tiefs in geraden Jahren weibliche, in ungeraden Jahren männliche Namen.

Etwa 50 Hochs und 130 Tiefs werden pro Jahr in Deutschland getauft. Allerdings gelten die Namen meist nur hier manchmal auch in Österreich oder auch in Tschechien und Polen. Auf europäischer Ebene kann die gleiche Wetterlage verschiedene Namen haben. "Zeynep" heißt im britischen Raum "Eunice". Dort werden auch die Anfangsbuchstaben X, Y und Z nicht verwendet. In Skandinavien dagegen heißen Stürme oft wie das Datum ihres Auftretens, in Südwesteuropa, wo die Reste früherer Tropenstürme ankommen, wird deren Name einfach ein "Ex-" vorangestellt. Für Hurrikans, Taifune und Zyklone gibt es ein internationales System.

Und so heißen die nächsten Tiefs

Der Sturm "Ylenia" war von einer Frau mit diesem Vornamen getauft worden, wie die Internetseite von "Aktion Wetterpate" verrät. "Xandra" hatte eine Sandra getauft und "Zeynep" ein Julius K. Auch die Namen für die nächsten Tiefdruckgebiete stehen bereits fest: Es folgen "Antonia", "Bibi" und "Claudia". Für das Jahr 2022 sind bereits alle Patenschaften vergeben. Namen für 2023 können ab dem 7. September um 2022 um 0.00 Uhr beantragt werden.

Quellen: DPA, AFP, "Aktion Wetterpate", RTLDeutscher Wetterdienst

nik

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