Taifun "Durian" Tödlicher Sturm vor Vietnam

Nachdem der Taifun "Durian" auf den Philippinen gewütet hat, bereiten sich nun die Küstenbewohner im benachbarten Vietnam auf den Sturm vor. Nahezu das gesamte öffentliche Leben kommt zum Erliegen.

In Vietnam haben sich tausende Menschen vor dem herannahenden Taifun "Durian" in Sicherheit gebracht, der auf den Philippinen bis zu 1000 Menschen das Leben gekostet hat. Meteorologen zufolge hat der Wirbelsturm über dem Südchinesischen Meer an Kraft gewonnen und sollte jetzt über den Süden und die Mitte Vietnams hinwegziehen. Die Bewohner der Küstenregionen wurden vor Wellen mit bis zu sieben Metern Höhe, starken Stürmen, heftigen Regenfällen und anschließenden Erdrutschen gewarnt. Schiffe wurden in die Häfen zurückgerufen und Ölkonzerne aufgefordert, ihre Anlagen und Ölplattformen zu sichern.

Schwere Regenfälle wurden auch im Kaffee-Anbaugebiet in der Landesmitte erwartet, wo die Erntezeit gerade ihren Höhepunkt erreicht. Vietnam ist nach Brasilien der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt. In Vietnam kommen jährlich hunderte Menschen in Taifunen und Tropenstürmen ums Leben. Trotz frühzeitiger Warnungen und Sicherheitsvorkehrungen starben im Oktober 70 Menschen, als der Taifun "Xangsane" über die Küstenstadt Danang hinwegfegte.

Schutzmaßnahmen sind in vollem Gange

Vor allem der Küstenstreifen im Süden mit mehreren Touristenzentren ist bedroht. Feriengäste auf den Inseln vor der Nha Trang-Bucht in der Provinz Khanh Hoa wurden aufgefordert, ans Festland zu kommen. Dort hieß der Rat für Touristen: In den Zimmern bleiben oder abreisen.

Als Vorsichtsmaßnahme forderten die Behörden 50.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Armee war im Einsatz, um den Menschen zu helfen. Fischerboote wurden in die Häfen zurückgerufen. "Wenn sich jemand weigert zu gehen, zwingen wir ihn", sagte Dinh Xuan Quyen, Direktor des Katastrophenschutzes in der Provinz Ninh Thuan. In de Provinz Khanh Hoa wurden die Schulen geschlossen.

Auf den Philippinen waren mehr als eine Million Menschen von "Durian" betroffen, nahezu 150.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

DPA · Reuters
Reuters/DPA

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