Die "Blackout"-Challenge klingt schon gefährlich: Die Teilnehmenden würgen sich selbst so lange, bis sie das Bewusstsein verlieren. Dabei filmen sie sich selbst und stellen die Clips online. Vor allem über die Video-App TikTok wurde die Challenge bekannt. Mediziner:innen warnen eindringlich vor dem Trend, doch immer wieder lassen sich vor allem Kinder und Jugendliche darauf ein – mit teils schrecklichen Folgen.
In Schottland ist ein 14-jähriger Junge namens Leon bei der "Blackout"-Challenge gestorben. Seine Mutter fand ihn tot in seinem Zimmer auf, berichtet die Zeitung "Daily Record". Zuvor hatte sich der Junge selbst die Luft abgeschnürt und sich dabei gefilmt. Offenbar wollte er damit an einer Mutprobe teilnehmen. Er starb an schweren Gehirnverletzungen.
Mutter warnt vor TikTok-Challenge
"Einer von Leons Freunden sagte mir, er habe die Challenge auf Facetime mit ihm gemacht, nachdem er sie auf Tiktok gesehen hatte. Mein Leon dachte, er wäre derjenige, der es zuerst versucht. Leon und seine Freunde dachten wahrscheinlich, es sei ein Witz", sagte seine Mutter Lauryn Keating dem "Daily Record".
Keating appelliert eindringlich an andere Jugendliche, die Challenge nicht selbst auszuprobieren – und an die Eltern, ihre Kinder davor zu warnen. "Bitte warnt sie, diese Online-Challenges sind nicht ihr Leben wert. Sie sind die Likes nicht wert oder wofür auch immer sie das machen", sagte sie.
Mehrere Tote durch "Blackout"-Challenge
Leon ist nicht das erste Kind, das durch die "Blackout"-Challenge zu Tode gekommen ist. Für große Anteilnahme sorgte in Großbritannien der Fall von Archie Battersbee. Der zwölfjährige Junge fiel ins Koma, nachdem er an der Challenge teilgenommen hatte, und wurde von Ärzten für hirntot erklärt. Seine Eltern wehrten sich allerdings juristisch gegen die Einstellung der lebenserhaltenden Maßnahmen. Anfang August wurden die Maschinen nach einem Urteil des Londoner Gerichtshofs High Court schließlich eingestellt, da nach Ansicht der Mediziner:innen keine Aussicht auf Besserung bestand.
Im vergangenen Jahr waren in den USA ein acht- und ein neunjähriges Mädchen infolge der "Blackout"-Challenge verstorben. Ihre Eltern haben Klage gegen TikTok eingereicht. Sie werfen der Plattform vor, die Challenge "absichtlich und wiederholt" verbreitet zu haben und keine Schutzmaßnahmen ergriffen zu haben. TikTok behauptet, dass die Videos gelöscht würden und User:innen, die auf der App nach der Challenge suchen, zu einem Warnhinweis umgeleitet werden.
Quelle: "Daily Record"