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Vulkanausbruch in Indonesien Merapis sengende Gaswolke verbrennt Dorfbewohner

Vulkan Merapi fordert weitere Opfer: Nach einem erneuten Ausbruch in der Nacht zum Freitag sind mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen. Noch ist nicht absehbar, wann der feuerspuckende Berg wieder zur Ruhe kommt

Die Eruptionen des gefährlichen Vulkans Merapi in Indonesien haben in der Nacht zum Freitag Dutzende Menschen das Leben gekostet. Eine sengende Gaswolke trieb bis zum 15 Kilometer vom Krater entfernten Dorf Bronggang und verbrannte mindestens 54 Einwohner. Mehr als 70 weitere erlitten teils schwere Verbrennungen, zahlreiche Häuser wurden durch die glühende Hitze in Brand gesteckt. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der jüngsten Ausbrüche des Merapi vor gut einer Woche stieg damit auf fast 100.

Soldaten halfen dabei, Einwohner aus Bronggang in Sicherheit zu bringen. Unklar war, warum die Ortschaft, in der etwa 80 Familien leben, nicht schon früher geräumt wurde. Am Freitag flüchteten die Menschen auf Motorrädern und den Ladeflächen von Lkws. Viele Frauen und Kinder weinten. Sogar in Städten in 120 Kilometer Entfernung ging Asche nieder. Die Gefahrenzone wurde seitdem nach Behördenangaben auf 20 Kilometer ausgeweitet.

Die Gaswolken können Temperaturen bis zu 750 Grad Celsius erreichen und sich mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde vorwärtsfressen. Wissenschaftler waren nach dem ersten Ausbruch des Merapi am 26. Oktober davon ausgegangen, dass der Druck im Innern des Kraters nachlassen würde. Stattdessen wurden die Eruptionen immer stärker. Er habe so etwas noch nie gesehen, sagte der Vulkanologe Surono, der den Merapi seit mehr als 15 Jahren beobachtet. "Wir wissen nicht, was wir noch zu erwarten haben."

Bislang wurden mehr als 75.000 Menschen, die an den fruchtbaren Hängen des Merapis leben, in Sicherheit gebracht. Viele kehren immer wieder zu ihren Dörfern zurück, um nach ihrem Vieh zu sehen. 1994 kamen bei einem Ausbruch des Vulkans 60 Menschen ums Leben, 1930 verbrannten mehr als ein Dutzend Dörfer und bis zu 1.300 Menschen wurden getötet.

APN APN

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