Asiatisch für Anfänger 5 Kleb wohl, Reis!

Die gekochten Körner müssen rieseln. Glauben Sie auch? Dann lassen Sie sich von den Asiaten eines Besseren belehren. In ihren Töpfen muss Reis kleben. Sie werden sich wundern, wie gut das schmeckt.

Gelingt immer und klebt nicht", mit diesem Werbespruch gewann einst Uncle Ben die Herzen deutscher Hausfrauen. Wohl auch, weil er dabei Ängste ansprach, die viele Westler davon abhalten, Reis zu ihrer Lieblingsbeilage zu machen. Asiaten hätte er damit nicht überzeugt: Für sie muss Reis kleben, sonst kann man ihn nicht, umgeben von schlickiger Soße, mit Stäbchen in den Mund bugsieren. Bei Sushi ist das Zusammenpappen geradezu elementar, und in Thailand, Kambodscha oder Laos schätzt man eine spezielle Sorte, den Klebreis, vor allem dafür, dass sie in dicken Klumpen daherkommt.

Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass sich etwa ein Chinese von der Sorge umtreiben ließe, ob der Reis auch "gelingt", ist dieser in der asiatischen Küche doch so allgegenwärtig und selbstverständlich, dass jedes Kind weiß, wie man ihn zubereitet. Und zwar ohne Kochbeutel. Die sicherste Methode ist, ihn mit einer bestimmten Menge Wasser (meist das Doppelte) aufzusetzen, einmal aufkochen und dann ausquellen zu lassen. So kann eigentlich nichts schief gehen.

Von den wertvollen Inhaltsstoffen, die das Korn des Süßgrases Oryza sativa im Urzustand hat (B-Vitamine, Magnesium, Biotin, Vitamin E), ist dann nicht mehr viel übrig. Doch das liegt an der Vor-, nicht an der Zubereitung: Naturreis wird geschliffen und oft auch poliert, um ihn weiß zu machen. Dabei gehen Keim und Randschichten verloren. Im Fernen Osten isst man ihn seit Jahrtausenden ausschließlich so. Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe holen sich die Asiaten stattdessen über die gemüsereiche Beilage.

GesundLeben
Ruth Hoffmann

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