Die "Kehrmännchen", die Mitarbeiter der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe, leisten zur Karnevalssession Schwerstarbeit. 2023 haben sie nach 85 Festumzügen und weiteren jecken Veranstaltungen in der Domstadt mehr als 460 Tonnen Abfall in den Straßen eingesammelt und größtenteils in die Verbrennungsanlage geschafft, wo er in Wärme und Klimagase aufging. Tollerei und Nachhaltigkeit vertragen sich offenbar nicht. Bislang jedenfalls.
Fastnacht, Fasching, Karneval – die verrückten Tage stehen für Saus und Braus, die Menschen wollen noch einmal prassen, bevor die 40-tägige Fastenzeit beginnt, so verlangte es früher die Tradition. Heute sind sie meist ein grelles Party-Event, an dem ein Geschäft mit Kostümen, Tand, Süßem, Alkohol und Musik hängt. Bundesweit werden in der Narrenzeit geschätzt mehr als 2,7 Milliarden Euro umgesetzt. Für den Spaß reisen pro Jahr im Schnitt etwa 700.000 Gäste aus dem Ausland an. Angesichts der Klimaprobleme fragen nicht nur Partymuffel: Darf man sich so viel Verschwendung leisten?