Knapp zwei Wochen nach seiner Landung auf dem Mars hat der Erkundungsroboter "Spirit" die ersten Meter auf der Oberfläche des Planeten zurückgelegt.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa wies das Gefährt mit der Größe eines fahrbaren Rasenmähers am Donnerstagmorgen an, seine Landeplattform zu verlassen. Eine Stunde und 40 Minuten später kam per Funk die Bestätigung, dass der Roboter etwa drei Meter weit gefahren sei. Im Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena wurde die Nachricht mit Jubel aufgenommen. "Jetzt sind wir wirklich auf der Marsoberfläche", sagte Nasa-Mitarbeiter Rob Manning. Mindestens 78 Tage lang soll der Rover nun vor allem geologische Daten und Bilder zurück zur Erde funken.
Zusammenarbeit mit "Mars Express"
"Auf dem Boden zu sein, das ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt", sagte Manning. "Spirit" war am 3. Januar auf dem Mars gelandet, parkte jedoch bislang auf dem Boden seiner geöffneten Landekapsel. Der Rover hat bereits die schärfsten Bilder zurückgeschickt, die jemals auf dem Nachbarplaneten der Erde aufgenommen wurden. Forscher glauben, dass das Landegebiet des Roboters in dem Krater Gusev - eine Region etwas kleiner als Schleswig-Holstein - früher ein See gewesen sein könnte. Die Nasa hofft, dass "Spirit" insgesamt mehrere hundert Meter auf der Oberfläche zurücklegen kann.
Für Donnerstag war auch eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem europäischen Mars-Sonde "Mars Express" geplant. Diese sollte aus einer Höhe von 300 Kilometern über der Oberfläche genau zur selben Zeit eine Infrarot-Aufnahme genau des selben Abschnitts vom Marshimmel aufnehmen wie "Spirit" vom Boden aus. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel hoffen die Forscher, neue Erkenntnisse über die Marsatmosphäre zu gewinnen. "Mars Express" hatte selbst einen Oberflächen-Roboter abgesetzt, die "Beagle 2". Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat jedoch keinen Kontakt zu dem Gefährt aufnehmen können.
Am 24. Januar soll "Spirits"-Schwester-Roboter "Opportunity" (Gelegenheit) auf der gegenüberliegenden Seite des Mars landen und dort auch mindestens drei Monate lang Daten sammeln.
Steve Gorman, Reuters