Mars-Mission Jubel um "Spirit"

Nach der reibungslosen Landung auf dem Mars sorgt die US-Raumsonde "Spirit" weiter für Begeisterung bei der NASA. Besonders erfreut waren die Wissenschaftler über die qualitativ hochwertigen Bilder der Sonde.

Nach der reibungslosen Landung auf dem Mars am Sonntag sorgt die US-Raumsonde "Spirit" weiter für Jubel bei der NASA. Wissenschaftler in der Bodenzentrale in Pasadena (Kalifornien) äußerten sich auch am Dienstag überwältigt über die Fülle spektakulärer Bilder, die der Roboter zur Erde schickt. Am Montag hatte "Spirit" mit der Sendung von Farbfotos begonnen. Zu den "Paradestücken" gehörte außerdem ein dreidimensionales Panoramabild von einer Kraterlandschaft im Landegebiet in Schwarz und Weiß.

"Wir fühlen uns wie Kinder in einem Bonbon-Laden", sagte Art Thompson, der die "Spirit"-Mission im Jet Propulsion Laboratorium der NASA in Pasadena leitet. "Es gibt so viele tolle Fotomöglichkeiten, dass wir die Qual der Wahl haben."

Nächstes Ziel: Krater "Sleepy Hollow"

Anhand des dreidimensionalen Bildes fiel bereits eine Vorentscheidung: Wenn der kleine Rover in einigen Tagen zu rollen beginnt, wird er voraussichtlich einen der Krater ansteuern, der auf dem Foto zu sehen ist. Die NASA-Wissenschaftler haben ihn "Sleepy Hollow" getauft - "Schlafende Vertiefung". Der kleine Krater ist rund 12 Meter vom Landeplatz der Sonde entfernt und hat einen Durchmesser von rund neun Metern. Nach NASA-Angaben könnte es bis zu einer Woche dauern, bis "Spirit" sein Ziel erreicht. "Wir haben noch keinen Mars-Führerschein und wollen es vorsichtig und ruhig angehen lassen", sagte Wissenschaftler Steve Squyres. Vermutlich werde der Roboter auf der Strecke zumindest einmal Halt machen, um Gesteinsbrocken zu untersuchen.

Am Montag hatte "Spirit" alle Antennen erfolgreich ausgefahren. In den kommenden Tagen wollen die Wissenschaftler vor allem Geräte und Instrumente des Fahrzeugs testen, bevor der Rover dann - wenn alles weiter planmäßig läuft - in der nächsten Woche losrollt und mit der konkreten Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten beginnt. Dabei wird auch deutsche Technologie helfen: An Bord des Fahrzeugs sind zwei in Deutschland gebaute Spektrometer zur Gesteinsanalyse.

"Opportunity" wird am 25. Januar erwartet

"Spirit" war nach einer mehr als 400 Millionen Kilometer langen Reise am Sonntagmorgen (MEZ) im Gusev-Krater südlich des Marsäquators - vermutlich in einem ausgetrockneten Flussbett - gelandet. Am 25. Januar (MEZ) wird "Spirits" Zwillingsbruder "Opportunity" ebenfalls auf dem Roten Planeten erwartet. Das Mars-Projekt der NASA kostet rund 820 Millionen Dollar (647 Millionen Euro).

Unterdessen blieb für die Europäische Weltraumagentur ESA nur die Hoffnung: Bereits vor zwei Wochen war der europäische Roboter "Beagle 2" auf dem Mars gelandet, doch fehlt von ihm noch jedes Lebenszeichen. Das "Beagle"-Mutterschiff "Mars Express" könnte von diesem Mittwoch an die Signale des Roboters empfangen, wenn es in nur 315 Kilometer Höhe den Mars umkreist, hoffen die europäischen Forscher.

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