Mars-Mission Mars-Express auf dem Weg zur Mars-Umlaufbahn

Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA mitteilte, wechselte die Muttersonde Mars Express erfolgreich den Kurs und steuert nun auf die Mars-Umlaufbahn zu.

Die europäische Marsmission hat ein weiteres wichtiges Manöver bestanden. Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA auf der Internetseite der Mission mitteilte, wechselte die Muttersonde Mars Express am Samstag erfolgreich den Kurs und steuert nun auf die Mars-Umlaufbahn zu. Am Vortag hatte die Sonde das Landegerät Beagle 2 abgekoppelt. Dafür war die Sonde vorübergehend auf einen Kollisionskurs mit dem roten Planeten geschickt worden.

Landung am ersten Weihnachtsfeiertag

Die Steuersignale für den Kurswechsel waren bereits kurz nach der erfolgreichen Abkoppelung von Beagle 2 gestartet worden, hieß es im Kontrollzentrum in Darmstadt. Von seiner Umlaufbahn aus soll Mars Express Daten, die Beagle 2 auf der Marsoberfläche sammelt, an die Erde weiterleiten. Das Landegerät soll dort in den frühen Morgenstunden des ersten Weihnachtsfeiertages aufsetzen. Zudem soll Mars Express die Planetenoberfläche per Radar untersuchen. Erste Bilder sollen Anfang Januar in Darmstadt eintreffen.

Neben dem europäischen "Beagle 2" sind zurzeit zwei amerikanische Landeroboter auf dem Weg zum Mars. Die beiden US- Missionen sollen im Januar und Februar den Planeten erreichen. Die Mission der Sonde "Mars-Express", von der sich der Landeroboter am Freitag erfolgreich trennte, kostet rund 300 Millionen Euro. Die Europäer wollen die wissenschaftlich interessanten Löcher bohren, die USA möchten publikumswirksame Bilder liefern.

Drei Sonden auf dem Weg zum Mars

Nach dem "Mars Express" mit "Beagle 2" und dem NASA-Landeroboter "Spirit" startete im vergangenen Juli zuletzt dessen Zwillingsbruder "Opportunity" zum Mars. Die drei Sonden sollen nach Spuren von Kohlenstoff und Wasser und damit von mikroorganischem Leben suchen. NASA-Experten gestanden aber ein, dass die Chancen des europäischen Landeroboters "Beagle 2" - ausgestattet mit einem Bohrer - größer sind, aufregende Entdeckungen zu machen.

Die Nasa braucht Erfolge

Die US-Weltraumbehörde hofft vor allem darauf, dass die im Fernsehen und im Internet übertragenen Exkursionen ihrer beiden sechsrädrigen Landeroboter Millionen Menschen begeistern werden - wie schon bei der "Pathfinder"-Mission 1997. Die NASA braucht nach dem Absturz der Raumfähre "Columbia" Anfang 2003 dringend Erfolge. Zwei Mars-Missionen der NASA waren Ende 1999 gescheitert. Bereits im Jahr 2007 will die NASA einen weiteren Landeroboter zum Mars schicken, den "Phoenix-Lander".

Von weltweit 32 bislang gestarteten Mars-Sonden erreichte kaum die Hälfte ihr Ziel. 1960 schickte die Sowjetunion als erste Nation eine Sonde auf den Weg zum roten Planeten. Sie erreichte nicht einmal die Erdumlaufbahn. 1998 stieg auch Japan mit dem Start der Sonde "Nozomi" (Hoffnung) ins Rennen ein. Sie sollte ebenfalls in diesen Monaten beim Mars ankommen. Doch nach Antriebsproblemen schwebt sie jetzt ziellos im All.

AP
AP, dpa

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