Mars-Roboter Wann meldet sich "Beagle 2"?

Noch kein Pieps vom Mars: Nach den Rückschlägen bei ihren Versuchen, vom Marsroboter "Beagle 2" Signale zu empfangen, konzentrieren sich die Hoffnungen der Wissenschaftler nun auf Anfang Januar

Noch kein Pieps vom Mars: Nach den Rückschlägen bei ihren Versuchen, vom Marsroboter "Beagle 2" Signale zu empfangen, konzentrieren sich die Hoffnungen der Wissenschaftler nun auf Anfang Januar. Vom 4. Januar an könnte der Orbiter "Mars- Express", der den Roboter am 19. Dezember abgesetzt hatte, Funkzeichen von "Beagle 2" empfangen. Wie auf der Webseite des Projekts mitgeteilt wurde, war es auch im sechsten Kontaktversuch am frühen Sonntagmorgen nicht gelungen, mit dem Lovell-Teleskop im englischen Jodrell Bank ein Signal von der Landeeinheit zu empfangen.

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Neuigkeiten vom Mars-Roboter Beagle 2

"Das ist ein Rückschlag"

Die für "Beagle 2" verantwortlichen britischen Wissenschaftler räumten einen herben Rückschlag ein. Professor Allen Wells vom "Beagle"-Kontrollzentrum in Leicester sagte am Samstag zur bisher fehlgeschlagenen Kontaktaufnahme: "Das sind keine guten Nachrichten, das ist ein Rückschlag."

"Odyssey" bemüht sich im "Beagle 2"

Am Sonntagabend sollte es eine neue Möglichkeit geben, mit Hilfe der US-Sonde "Odyssey" Kontakt zu der Landeeinheit aufzunehmen. "Odyssey" wird in den nächsten Tagen fünf Mal versuchen, Signale vom Mars zu orten. Falls sich "Beagle 2" melden sollte, würde er unter anderem eine codierte Version des nach ihm benannten Rocksongs der britischen Band "Blur" melden - allerdings nur mit fünf Watt.

Kontaktaufnahme "verschlafen"?

Nach Angaben eines Sprechers der Europäischen Weltraumagentur (ESA) funktionieren die Solarzellen des Landegeräts etwa sechs Monate lang. Dass sich "Beagle 2" bisher nicht gemeldet hat, könnte auch daran liegen, dass sich die eingebaute Uhr des Roboters durch die hohen Temperatur-Unterschiede während seiner Reise verzogen hat. Demnach hätte "Beagle 2" die Kontaktaufnahme bisher sozusagen verschlafen. Der 70 Kilogramm schwere Roboter soll mit Hilfe von Bodenproben rund ein Viertel der wissenschaftlichen Experimente der Mars-Mission ermöglichen, die Mehrzahl wird via Radar vom Mutterschiff aus unternommen.

Das ESA-Projekt ist die erste von drei derzeit laufenden Mars- Projekten, für die Europäer und Amerikaner eine günstige Planeten- Konstellation nutzen. Im Januar sollen zwei US-Sonden mit den fahrbaren Landerobotern "Spirit" und "Opportunity" den Mars erreichen. Seit 1960 hat es zahlreiche Versuche - vor allem der Sowjetunion und der USA - gegeben, den Nachbarplaneten der Erde mit Flugkörpern zu erreichen. Die meisten schlugen fehl, erst 1976 gelang den USA die erste weiche Landung einer Sonde auf dem Mars.

DPA
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