500 Tage im Dienst der russischen Mars-Forschung sollen sechs Probanden auf engstem Raum eingesperrt einen Flug zum Nachbarplaneten der Erde simulieren. Das Team der Versuchspersonen sei bereits ausgewählt und könne im Jahr 2005 "starten", sagte der Wissenschaftler Oleg Gasenko vom Moskauer Institut für medizinisch-biologische Probleme.
Bewegungen drastisch einschränken
Im "Raumschiff", einer Druckkammer auf dem Institutsgelände mit Schlafzellen, Miniküche und Laboratorium, soll unter anderem die Regeneration von Wasser und Sauerstoff im Langzeitversuch getestet werden. Um die Schwerelosigkeit zu simulieren, müssten die Testpersonen ihre Bewegungen drastisch einschränken, betonte Gasenko nach Angaben der Agentur Itar-Tass. Mit Hilfe von Mini-Treibhäusern sollen die Freiwilligen Gemüse und Getreide zur Selbstversorgung ziehen. Wer die Isolation nicht mehr aushalte, dürfe aussteigen.
Mit einem bemannten Flug zum Mars, der im günstigsten Fall etwa 56 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, rechnen russische Wissenschaftler frühestens für das Jahr 2015. Derzeit sind mehrere Landeroboter, darunter zwei amerikanische sowie der europäische "Beagle 2", auf dem Weg zum Mars.