Für manche mag es spannend klingen, für andere auch ein bisschen gruselig. Ein wenig erinnert es an die Filmreihe "Jurassic Park" oder sogar an die Geschichte von Frankenstein, wo ebenfalls Lebewesen wiederbelebt wurden – und das ging zumindest in der Fiktion jedesmal ziemlich schief.
In einem Museum im britischen Oxford fanden Forschende nun zwei konservierte Exemplare der sogenannten Maclear-Ratte. Die Rattenart stammt ursprünglich von der Weihnachtsinsel und gilt seit 1903 (spätestens seit 1908) als ausgestorben. Anhand dieser beiden Expemplare versuchten die Wissenschaftler aus Dänemark jetzt, diese ausgestorbene Art wiederzubeleben.
95 Prozent reichen nicht aus
Der Evolutionsgenetiker Tom Gilbert von der Universität Kopenhagen veröffentlichte in dem Wissenschaftsmagazin "Current Biology" einen Bericht, dass die Forschenden aus den konservierten Ratten DNA-Bruchstücke isolieren konnten. Als Vorbild, um die Schnipsel des Erbgutes in die richtige Reihenfolge zu setzen, orientierte sich das Team am Erbgut der Wanderratte – einer noch lebenden nahen Verwandten. Das Genom der Maclear-Ratte konnte zu 95 Prozent entziffert werden. Was allerdings dennoch offenbar nicht ausreicht, um eins der Tiere erfolgreich "wiederzuleben". Der Genabschnitt für das Immunsystem und der für den Geruchssinn fehlten komplett, weshalb das Überleben des Tieres so kaum möglich wäre.
Maclear-Ratten sollen seit über 100 Jahren ausgestorben sein
Die Ratten konnten seinerzeit bis zu 26 Zentimetern groß werden, ähnlich wie Hausratten aus unseren Breitengraden. Das Fell der Maclear-Ratten war rötlich-grau gefärbt und stand am Rücken aufrecht. Die Tiere lebten in der Erde oder in Baumwurzeln im Dschungel der Weihnachtsinseln, sie ernährten sich vorranging von Früchten. Als im 19. Jahrhundert eine Siedlung auf der Insel errichtet wurde und die Versorgungsschiffe Hausratten mitbrachten, kamen auch Krankheitserreger auf die Insel, die auf die Maclear-Ratten übertragen wurden. Das führte zu einem Massensterben, was letztendlich auch zum Aussterben der Art führte.
Quellen: Heise / Deutschlandfunk