Wer im Hamburger Stadtteil Altona in Richtung Elbe läuft, wird auf seinem Weg vielleicht einem kleinen Nager begegnen. Der Bereich zwischen dem Altonaer Bahnhof und dem Rathaus gilt als Ratten-Hotspot. Angezogen werden die Tiere, weil viele Menschen Vögel und Wildtiere dort füttern, wie der NDR berichtet. Ein gefundenes Fressen für die Ratten. Genauso wie der Hansestadt geht es vielen Städten – an einigen Ecken gibt es viele Ratten. In Hamburg greift man zu Giftködern, um die Tiere zu bekämpfen. Tierschutzorganisationen kritisieren die Tötung mit Gift, weil der Tod für die Nager unnötig grausam sei.
Besonders im Sommer, wenn Menschen länger draußen unterwegs sind, kommt es ab und an zu Begegnungen mit dem Nagetier. Doch wie gefährlich sind die Nager eigentlich für den Menschen, und was ist zu tun, wenn einem eine Ratte begegnet? Ein Überblick.
Wie gefährlich sind Ratten für den Menschen?
Normalerweise ergreifen die Tiere die Flucht, wenn sie einen Menschen sehen. Fühlen sich Ratten aber in die Enge getrieben, können sie aggressiv werden und beißen auch zu. Wie bei jeder Wunde besteht hier das Potenzial, dass sie sich entzündet. Und: Laut Umweltbundesamt übertragen Ratten über 100 Krankheiten.
Wie können sich Menschen bei Ratten anstecken?
Die Nager sind Allesfresser. Auf ihren Beutezügen durchstreifen sie die Abwasserkanäle, durchsuchen Abfalltonnen, finden die Reste vom Picknick im Park oder wühlen sich durch den Komposthaufen. Überall dort kann die Ratte vorhandene Keime wie Salmonellen, Leptospiren, Hantaviren und Toxoplasmen aufnehmen. Durch einen Rattenbiss können Krankheitserreger auf den Menschen übertragen werden. Aber auch durch den Kot oder Urin der Tiere können sich Menschen infizieren. Auch können Flöhe oder Zecken von der Ratte auf den Menschen oder dessen Haus- und Nutztiere klettern und so Krankheiten übertragen.
Wie kann Ratten vorgebeugt werden?
Ratten werden magisch von Futter angezogen. Daher sollten Menschen beim Besuch im Park dort die Vögel, Enten, Schwäne oder andere Wildtiere nicht füttern. Auch beim Picknick oder Grillabend im Grünen sollten die Essensreste nicht in der Grünanlage zurückbleiben. Besser den Müll zu Hause in einer verschlossenen Mülltonne entsorgen.
Zu Hause können Verbraucher darauf achten, keine Speisereste im Klo zu entsorgen, und Abfallsäcke sollten immer in verschlossene Tonnen geworfen werden. Gelbe Säcke sollten in einem verschlossenen Raum gelagert werden und erst kurz vor der Abholung auf die Straße gestellt werden, rät etwa die Stadt Stuttgart in einem Flyer.
Denn: Haben die Ratten erstmal eine Futterquelle ausgemacht, können sie dort schnell zum großen Problem werden. Aus ein paar Ratten, werden schnell hunderte Tiere. Das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz geht grob von etwa 500 Nachkommen pro Ratte und Jahr aus. Laut Umweltbundesamt kann ein Rattenweibchen bis zu sechsmal im Jahr je acht Junge werfen, die wiederum nach etwa zwei Monaten geschlechtsreif sind.
Krankheiten, die man nicht haben muss

Sie fühlen sich angeschlagen, ein dumpfer Schmerz meldet sich links in Ihrer Brust, er strahlt langsam aus und droht Sie zuzuschnüren. Ein paar Tage später blühen rote Flecken an Ihrer Brust auf, die sich zu einem Band oder Gürtel gruppieren. Spätestens jetzt ist klar: Sie haben eine Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt. Schuld an dieser schmerzhaften Krankheit ist das Varicella-Zoster-Virus (VZV). Stecken Sie sich das erste damit Mal an, bekommen Sie Windpocken. Das geschieht meist in der Kindheit. Danach sind Sie zwar ein Leben lang vor Windpocken geschützt, aber die Erreger bleiben im Körper und können zum Beispiel bei Stress eine Nervenentzündung auslösen - eben die berüchtigte Gürtelrose. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt ab dem 50 Lebensjahr. Die möglichen Komplikationen sind gravierend: Siedeln sich zum Beispiel Bakterien auf der verletzten Haut an, droht Ihnen eine sogenannte Superinfektion: Die Stelle entzündet sich zusätzlich, sie vernarbt, und Ihre Haut kann sich sogar dauerhaft verfärben. Haben sich die Zosterbläschen auf Ihrer Stirn oder Ihrer Kopfhaut gebildet, kann der Erreger vorübergehend Ihre Gesichtsnerven lähmen. Ist das Virus in die Zellen Ihrer Augennerven gekrochen, zerstört es möglicherweise die Binde- und Hornhaut. Unter Umständen können Sie erblinden. Ungefähr jeder siebte, der eine Gürtelrose überstanden hat, entwickelt eine sogenannte postherpetische Neuralgie, starke Nervenschmerzen, die Monate länger dauern als die Gürtelrose selbst. Glücklicherweise kann man sich dagegen impfen lassen.
Was tun, wenn ich eine Ratte im Park oder auf der Straße sehe?
Wer eine Ratte sieht, muss das Tier in seiner Stadt melden. Denn Ratten gelten nach dem Infektionsschutzgesetz als Schädling, weil sie Krankheiten auf den Menschen übertragen können. In Hamburg ist das etwa beim Institut für Hygiene und Umwelt möglich.
Quellen: Infektionsschutzgesetz, Umweltbundesamt, Flyer Stadt Stuttgart, NDR, Landesamt für Verbrauchrschutz Niedersachsen, BUND, Amt Siek