Übung 1: Die Taille beugen
Sie stehen mit beiden Beinen fest auf der Erde. Stellen Sie sich vor, Sie seien ein Baum. Ihre Füße schlagen Wurzeln, Ihre Arme wachsen wie Zweige in den Himmel. Wie in der Übung "Die Arme hochstrecken" verharren die Arme dabei nahezu gestreckt über dem Kopf, die Hände sind ineinander verschränkt, die Handinnenflächen nach oben gewandt. Ihr Körper verbindet die Energien von Yin (Erde) und Yang (Himmel). Ihre Augen schauen auf den Handrücken. (Drittes Bild aus Übung 2)
Über den Lao Gong, einen Akupunkturpunkt in der Mitte des Handtellers, nehmen Sie kosmische Energie in sich auf, die über die Augen in Ihren Körper fließt. Blicken Sie geradeaus, führen Sie die gestreckten Arme nach vorn, und beugen Sie den Rücken sanft.
Die Knie dürfen dabei nicht durchgestreckt sein. Führen Sie die Arme nach unten bis unterhalb Ihrer Knie. Ihre Augen schauen auf die Erde.
Bewegen Sie nun die verschränkten Hände in Richtung des Bauchnabels, die Ellenbogen zeigen spitz nach außen. Pressen Sie dann Arme und Hände langsam in Richtung Erde, so weit Sie können, ohne sich zu verspannen.
Sie geben nun schlechte Lebensenergie, krankmachendes Qi, in die Erde ab. Indem Sie Ihre Hände wieder in Höhe der Knie zurückführen, nehmen Sie die positive Energie der Erde auf. Wenden Sie Ihren Oberkörper dann um 15 Grad nach links und wiederholen Sie die Armbewegung.
Führen Sie dasselbe mit der rechten Seite durch.
Übung 2: Die Hände bewegen wie fliegende Wolken
Rollen Sie nun langsam den Rücken Wirbel für Wirbel auf, bis Sie wieder gerade stehen. Der Kopf bleibt jedoch sanft nach vorn geneigt. In Höhe des Bauchnabels lassen Sie die Hände auseinander gleiten. Führen sie nun Ihre linke Hand hinter den Rücken, und verlagern Sie dabei das Körpergewicht auf den linken Fuß. Das rechte Bein bewegen Sie um eine halbe Fußlänge nach vorn. Die Zehen berühren den Boden, die Ferse schwebt etwa drei Zentimeter über der Erde, und der Fuß ist leicht nach außen geneigt.
Öffnen Sie in einer gleichzeitigen Bewegung Ihre rechte Hand, so als wollten Sie einen Teller Suppe servieren, und beschreiben Sie einen Kreis nach außen. Sobald Ihr Arm zur Seite zeigt, drehen Sie die Handfläche nach unten und legen die Hand flach auf den Rücken. Jetzt berühren die Fingerknöchel der rechten und linken Hand die Nierengegend, die Daumen zeigen nach oben. Damit bringen Sie das innere Qi, die Lebensenergie, zum Zirkulieren.
Während Ihre rechte Hand auf dem Rücken verweilt, verlagern Sie Ihr Körpergewicht auf das rechte Bein und holen gleichzeitig den linken Fuß mit einem halben Schritt nach vorn, so wie Sie es zuvor mit dem rechten Fuß gemacht haben. Anschließend führen Sie die linke ausgestreckte Hand an der Taille vorbei und wiederholen die Servierbewegung, bis die Hand wieder auf dem Rücken in Höhe der Niere liegt.
Danach probieren Sie dies mit der rechten Seite, dann noch einmal mit links. Beide Hände berühren den Rücken wie zuvor beschrieben. Diese Übung ist nicht ganz einfach zu erlernen. Wahrscheinlich werden Sie einige Zeit brauchen, bis Sie die eleganten Bewegungen fließend ausführen können.