Die ältesten Spermien der Welt haben Forscher nach eigenen Angaben in Australien entdeckt. Die 17 Millionen Jahre alten Samenzellen seien in winzigen Krebsfossilien gefunden worden, teilten die Wissenschaftler am Mittwoch mit. "Die Entdeckung fossiler Spermien mit erhaltenem Zellkern kam völlig unerwartet", sagte der Biologe Mike Archer von der Universität in New South Wales.
Nach Angaben der Wissenschaftler, die ihre Entdeckung in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlichten, sind die innerhalb der Geschlechtsorgane eingerollten Spermien etwa 1,3 Millimeter lang und damit etwas länger als das Tier selbst.
Spermien und Zellkern fast perfekt erhalten
Gemeinsam mit Kollegen hatte Archer die Fossilien 1988 in der Ausgrabungsstätte Riversleigh im australischen Bundesstaat Queensland aufgespürt und an Spezialisten in Melbourne geschickt. Auch europäische Wissenschaftler wie die Paläontologin Renate Matzke-Karasz von der Ludwig-Maximilians-Universität in München waren an den Untersuchungen beteiligt.
Mikroskopische Studien zeigten, dass in den Fossilien die Geschlechtsorgane der Krebse konserviert waren, und in ihnen die nahezu perfekt erhaltenen Spermien samt Zellkern, in dem sich einst die Chromosomen und die DNA des Tieres befanden.