Evolution Um ein Haar ausgestorben: der Mensch

Die Menschheit ist einer neuen Studie zufolge vor 70.000 Jahren nur knapp dem Aussterben entronnen. Lediglich 2000 moderne Menschen teilten sich damals den gesamten Erdball.

Die Menschen wären einer neuen Studie zufolge vor 70 000 Jahren um ein Haar ausgestorben. Nur 2000 moderne Menschen teilten sich damals den Lebensraum, den heute gut sechs Milliarden Erdenbürger bewohnen. Das schließen amerikanische und russische Forscher aus einer jüngsten Analyse des menschlichen Erbguts. Darin gebe es so überraschend geringe Variationen, dass nur von einem ganz kleinen "Gen-Pool" als Ursprung ausgegangen werden könne, berichten die Forscher im "American Journal of Human Genetics".

Das Team von der Stanford Universität in Palo Alto (Kalifornien) und der Russischen Akademie der Wissenschaften konzentrierte sich bei seiner Analyse auf die so genannten Mikrosatelliten im Erbgut. Das sind kurze, mehrfach wiederholte DNA-Abschnitte, deren Sinn bislang wenig verstanden ist und die deshalb auch als Junk-DNA (Abfall-DNA) bekannt sind. Manche Volksstämme unterscheiden sich an diesen Mikrosatelliten. Die Forscher verglichen insgesamt 377 dieser Marker von Menschen aus 52 Regionen der Welt.

Die Untersuchung bestätigt weiterhin, dass der Homo sapiens schon vor knapp 70 000 Jahren seine afrikanische Heimat verließ und den Rest der Welt eroberte. Eine frühere Studie, die sich am Y-Chromosom von 1000 Männern in 21 Volksstämmen orientierte, hatte den Auszug aus Afrika auf die Zeit vor 66 000 Jahren gelegt.

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