Fledermäuse Viel im Kopf oder viel in der Hose

Was Millionen Frauen schon seit langem geahnt haben, ist jetzt belegt - zumindest bei Fledermäusen: Männchen haben entweder große Hoden oder ein großes Hirn. Beides ist der Evolution zu energieaufwändig.

Der Biologe Scott Pitnick von der Universität Syracuse und seine Kollegen verglichen das Sexualverhalten mit Hoden- und Hirngröße bei 334 Fledermaus- und Flughund-Arten. Ergebnis: Wer häufig den Sexualpartner wechselt, hat relativ große Hoden. Dafür ist das Hirn kleiner. Die Ergebnisse wurden in den "Proceedings" der britischen Royal Society (DOI: 10.1098/rspb.2005.3367) veröffentlicht.

Ein großes Hirn ist sehr energieaufwändig, ebenso die Produktion vieler Samenzellen, wie Pitnick erklärt. Deshalb könnten die Tiere sich nicht beides leisten. Die Mausohr-Fledermaus Myotis albescens aus der Familie der auch in Europa vertretenen Glattnasen (Vespertilionidae) etwa stecke mehr als doppelt so viel Energie in ihre Hoden wie in ihr Gehirn. Gesteuert wird die Hodengröße den Forschern zufolge übrigens durch das Verhalten der Weibchen: Je beliebter häufige Partnerwechsel bei ihnen sind, desto größere Hoden entwickeln die Männchen der betreffenden Art.

DPA

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