Im Jahr 1936 veröffentlichte die dänische Seismologin Inge Lehmann Forschungsergebnisse, die unser Verständnis über das Innere der Erde revolutionieren sollten. Entgegen bisheriger wissenschaftlicher Erkenntnisse bestand der Erdkern nicht aus nur einer riesigen geschmolzenen Sphäre, sondern aus einem inneren und einem äußeren Kern.
Geboren in Kopenhagen als Tochter des Psychologen Alfred Georg Ludvik Lehmann besuchte sie eine Schule, die von der Tante des berühmten Wissenschaftlers Niels Bohr geleitet wurde. Hier entdeckte auch sie ihre Liebe für die Wissenschaft. Ihr Studium an den Universitäten Kopenhagen und Cambridge beendete sie mit einem Abschluss in Physik und Mathematik. Nachdem sie zunächst einige Jahre im Versicherungswesen tätig war, nahm sie eine Stelle als Assistentin am Geologischen Institut Dänemarks an, wo sie schnell zur Chef-Seismologin aufstieg.
Dann folgte ihre Abhandlung über seismische P-Wellen, die sie zu dem Schluss führte, es müsse sowohl ein innerer als auch ein äußerer Erdkern existieren. In den nächsten Jahren wurde ihre Hypothese von mehreren führenden Seismologen aufgegriffen. In den folgenden Jahrzehnten erhielt Lehmann viele Auszeichnungen für ihre Arbeit. Die Seismologin verstarb im Jahr 1993 mit 104 Jahren in ihrer Heimatstadt Kopenhagen. Zum Anlass ihres 127. Geburtstags ehrt Google die Wissenschaftlerin heute mit einem Doodle.