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Parthenogenese "Jungfernzeugung": Krokodil pflanzt sich fort, obwohl es seit 16 Jahren allein lebt

Krokodil
Offenbar sind auch Krokodile zur Parthenogenese fähig 
© SteveByland / Getty Images
In Costa Rica hat ein Krokodilweibchen ohne Kontakt zu einem Männchen Eier gelegt, aus denen ein entwickelter Fötus entstand. Eine solche "Jungfernzeugung" wurde bei Krokodilen erstmals beobachtet, ist im Tierreich aber nicht ungewöhnlich.

Gibt es tatsächlich so etwas wie eine Jungfrauengeburt? Bei Krokodilen offenbar schon. Zumindest haben Forscher:innen bei einem Weibchen in Costa Rica zum ersten Mal einen solchen Fall beobachtet.

16 Jahre lang lebte das Tier alleine in einem Zoo – und damit auch ohne Kontakt mit einem Männchen, das Nachkommen hätte zeugen können. Dennoch legte die Krokodildame 2018 zwölf Eier, von denen eines tatsächlich einen entwickelten Fötus enthielt. Dieser schlüpfte allerdings nicht, berichten die Forschenden in einem Beitrag im Fachjournal "Biology Letters". Dennoch gilt die Beobachtung als wissenschaftlicher Durchbruch: Bisher war nicht bekannt, dass Krokodile dazu in der Lage sind.

Viele Tierarten sind zur Parthenogenese fähig – auch Krokodile

Die Wissenschaftler:innen untersuchten die DNA des Krokodilfötus und fanden darin lediglich Gene der Mutter – ein Beleg dafür, dass es zu keiner Zeugung kam. "Diese Entdeckung bietet spannende Einblicke in die möglichen Fortpflanzungsfähigkeiten der ausgestorbenen archosaurischen Verwandten von Krokodilen und Vögeln, vor allem von Mitgliedern der Pterosauria und Dinosauria", hält das Forschungsteam in dem Aufsatz fest.

Was für Laien außergewöhnlich klingt, kommt in der Tierwelt tatsächlich öfter vor. Parthenogenese lautet der wissenschaftliche Terminus für eine solche "Jungfernzeugung". Die Nachkommen entstehen dabei aus einzelnen unbefruchteten Eizellen. Das Phänomen wurde bisher bei vielen Insekten, Spinnentieren, Krebsen, Schnecken sowie einigen Hai- und Schlangenarten beobachtet. Die jüngste Erkenntnis, das auch Krokodile zur Parthenogenese fähig sind, deutet laut den Forschenden darauf hin, dass auch Dinosaurier sich auf diese Art fortpflanzen konnten. Bei Säuge- und Beuteltieren gilt Parthenogenese dagegen als extrem unwahrscheinlich.

Quellen: "Spektrum" / "Biology Letters"

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epp

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