Multiple Sklerose Kettenreaktion zerstört Nervenzellen

Forscher fanden heraus, dass Multiple Sklerose Ergebnis einer Kettenreaktion ist. Könnte man das verantwortliche Molekül hemmen, könnte auch die Krankheit gestoppt werden.

Bei Multiple-Sklerose-Patienten gibt es eine Verbindung zwischen der charakteristischen Zerstörung der Nervenhüllen und der Schädigung der Nervenzellen. Die Substanz 7-KetoCholesterol ist ein Abbauprodukt, das bei der Zerstörung der Hüllen entsteht, und löst eine Kettenreaktion aus, die schließlich zur Zerstörung der Nervenzellen führt, wie Forscher der Berliner Humboldt-Universität und der Universität Magdeburg jetzt herausfanden.

Zusätzlich gibt die Konzentration der Substanz im Nervenwasser Aufschluss über die Schwere der Erkrankung. Sowohl die Schädigung der Hüllen als auch die Zerstörung der Nervenzellen gelten als charakteristisch für Multiple Sklerose. Einen Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen wurde jedoch bislang nicht nachgewiesen.

Auslöser: Bakterien oder Viren?

Der Auslöser der Krankheit ist bisher unbekannt, möglicherweise Viren oder Bakterien. In der Folge wandern Immunzellen, so genannte T-Zellen, in das Gehirn und Rückenmark ein. Dort greifen sie die Nervenhüllen und insbesondere das darin enthaltene Myelin an. Durch die Zerstörung der Hüllen wird die Übertragung von Nervenerregern auf Muskeln wesentlich gestört, was zu Lähmungserscheinungen führt. Bei der Zerstörung der Hüllen entsteht 7-Ketocholesterol.

Die Forscher entdeckten, dass die Konzentration dieses Abbauproduktes bei Tieren Aufschluss gibt über den Schweregrad der Erkrankung. Zusätzlich aktiviert die Substanz das Molekül PARP-1, das Fresszellen dazu befähigt, sich im Gehirn zu verbreiten und Nervenzellen zu zerstören. Ließe sich das Molekül PARP-1 hemmen oder blockieren, könnte die Zerstörung der Nervenzellen vermindert oder sogar gestoppt werden.

PRODUKTE & TIPPS