Morbus Alzheimer Tod der Nervenzellen

Ärzte wissen, dass das Gehirn der Betroffenen von körpereigenen Eiweißen zerstört wird. Aber die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz, also für die fortschreitende Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit. Bestimmte Eiweiße lagern sich dabei um die Nervenzellen herum ab oder verklumpen in den Zellen selbst. Dadurch gehen die Nervenzellen zugrunde, ganz allmählich schrumpft das Gehirn.

Derzeit leben etwa 700.000 Betroffene in Deutschland, 75 Prozent von ihnen werden zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Die Zahl der Patienten wird sich in den kommenden Jahrzehnten wegen der steigenden Lebenserwartung mehr als verdoppeln.

Die wichtigste Rolle spielt das Alter

An der Entstehung des Leidens sind mehrere Faktoren beteiligt, deren Zusammenspiel Wissenschaftler noch nicht exakt verstehen. Die wichtigste Rolle spielt das Alter: Bei den über 65-Jährigen leidet jeder Zwanzigste an Alzheimer, in der Altersgruppe unter 65 Jahren nicht einmal jeder Tausendste. Ebenso erhöhen Faktoren, die die Durchblutung des Gehirns verschlechtern, das Alzheimer-Risiko, etwa Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen.

Immer mehr unter Verdacht gerät eine häufige Stoffwechselstörung: In neuen Studien zeigt sich, dass nicht nur Diabetiker ein erhöhtes Risiko für das Nervenleiden haben, sondern schon Menschen mit einer Vorform, deren Blutzucker nicht ganz so stark erhöht ist. Experten haben nun die Hoffnung, mit Diabetes-Mitteln die Erkrankung zumindest hinauszögern zu können. In einer aktuellen Untersuchung haben sich dafür schon Hinweise gezeigt.

Selten reicht ein einfacher Labortest

Nur eine spezielle, eher seltene Form der Alzheimer-Erkrankung lässt sich mit Hilfe eines vergleichsweise einfachen Gentests diagnostizieren: die so genannte familiär bedingte Alzheimer-Demenz, die allein über das Erbgut von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Die Symptome setzen bereits ab dem 35. Lebensjahr ein.

Die wesentlich häufigere Form von Alzheimer, die erst im höheren Alter beginnt, ist aufwendiger festzustellen: Bislang gibt es keinen einfachen Labortest. Vielmehr muss ein Neurologe das Verhalten des Betroffenen beurteilen, dessen geistige Leistungsfähigkeit mittels bestimmter Fragetests prüfen und mit den Angehörigen sprechen. Zudem sollten alle anderen Erkrankungen, die zu einer Störung des Gedächtnisses und des Denkvermögens führen können, ausgeschlossen werden, also zum Beispiel Depressionen, Schilddrüsenunterfunktion, reine Durchblutungsstörungen oder Tumore des Gehirns.

Medikamente können die Krankheit nicht aufhalten

Die Medikamente, die bei Alzheimer verabreicht werden, können die fortschreitende Schädigung der Nervenzellen nicht aufhalten. Sie greifen beispielsweise lediglich in das System der chemischen Botenstoffe zwischen den Nervenzellen und damit in die Signalübertragung im Gehirn ein. Bei einem Teil der Patienten verbessern die Arzneien das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit - allerdings meist nur für sechs bis zwölf Monate. Sicher vorbeugen kann man nicht.

Studien zeigen jedoch, dass regelmäßiges geistiges Training (etwa durch Kreuzworträtsel oder das Erlernen von Fremdsprachen) sowie Bewegung und die so genannte Mittelmeerdiät (mit viel Gemüse und Fisch, außerdem Olivenöl) das Risiko für Alzheimer senken können.

PRODUKTE & TIPPS