Japanische Forscher haben erstmals Spermien aus Stammzellen von Mäusen hergestellt. In einer speziellen Laborkultur wuchsen die Stammzellen innerhalb eines Tages zu primitiven Keimzellen heran. Diese transplantierten die Forscher vom Mitsubishi Kagaku Institute of Life Sciences in Tokio in die Hoden von Versuchsmäusen. Dort entwickelten sich viele der Zellen zu Spermien. Das Team um Yayoi Toyooka und Toshiaki Noce veröffentlichte die Ergebnisse in der Online-Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences".
Eizellen aus Stammzellen
Zuvor war es schon Wissenschaftlern an der Universität von Pennsylvannia gelungen, Eizellen aus den Stammzellen von Mäusen zu gewinnen. Der deutsche Entwicklungsbiologe Hans Schöler und seine amerikanischen Kollegen hatten Stammzellen von Mäusen ohne zusätzliche wachstumsfördernde Mittel zu Eizellen reifen lassen. Ihre Arbeit stellten sie Anfang Mai in der Online-Ausgabe des Journals "Science" vor.
Durchbruch in der Stammzellenforschung
Der amerikanische Bioethiker Arthur Kaplan würdigte das Ergebnis als "ethisches Erdbeben". Wenn auch Eizellen von Menschen in der Petrischale geschaffen werden könnten, würden sich die Bedenken gegen therapeutisches Klonen erübrigen, sagte er. Darüber hinaus gebe es dann keinen Mangel mehr Eizellen. Diese sind bisher nur unter schwierigen Bedingungen zu gewinnen.