Kardinalfische und Vertreter der Riffbarsche werden von lauten Meeresgeräuschen angezogen, berichten Wissenschaftler der University of Edinburgh in dem US-Fachmagazin "Science" (Bd. 308, S. 221) . Stephan Simpson hofft seine Erkenntnisse unter anderem bei der Neubesiedlung zerstörter Riffe einsetzen zu können.
Simpson und sein Team errichteten am "Great Barrier Reef" bei Australien 24 kleine Riffe aus Korallenschutt. Die Hälfte rüsteten die Wissenschaftler mit Unterwasserlautsprechern aus und beschallten dort das Meer mit typischen Riffgeräuschen. Während sich in der Umgebung der "ruhigen" Korallen kaum Meeresbewohner fanden, tummelten sich nach einiger Zeit Kardinal- und Jungfernfische, Vertreter zwei verschiedener Fischfamilien, in der Nähe der Lautsprechern.
Jungfernfische bevorzugen hohe Frequenzen
In einem zweiten Versuch unterteilten die Forscher die künstlichen Versuchsriffe ein weiteres Mal und untersuchten, ob die Fische eher hoch- oder niederfrequente Geräuschkulissen bevorzugen. Dabei stellte sich heraus, das es den Kardinalfischen gleich ist, welche Frequenz vorherrscht. Die Jungfernfische bevorzugen allerdings hochfrequente Geräusche.
Allein die Familie der Apogonidae, zu denen der Kardinalfisch gehört, stellt ein Viertel aller Riffbewohner weltweit. Die Jungfernfische sind der Familie der Pomacentridae zuzuordnen, die etwa die Hälfte der gesamten Biomasse der Fische auf der Welt ausmacht.
DPA