Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Japaner Susumu Kitagawa, den in Großbritannien geborenen Australier Richard Robson und den US-Jordanier Omar Yaghi für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die Forscher hätten eine neue Form molekularer Baukästen geschaffen. Die Anwendungsbereiche seien vielfältig. Sie reichten von der Gewinnung von Wasser aus Wüstenluft über die Abscheidung von Kohlendioxid bis hin zur Speicherung giftiger Gase. Auch bei der Katalyse chemischer Reaktionen werden sie angewendet.
Metall-organische Gerüste (MOF) hätten "enormes Potenzial" und brächten "zuvor ungeahnte Möglichkeiten" zur Entwicklung maßgeschneiderter Materialien mit neuen Funktionen, sagte der Vorsitzende des Nobel-Komitees für Chemie, Heiner Linke. Auf der Basis der Entdeckungen des Trios konnten Chemiker laut dem Nobel-Komitee bereits zehntausende verschiedene MOFs konstruieren.
Nobelpreis wird am 10. Dezember überreicht
Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833–1896) zurück. Er veranlasste in seinem Testament, dass mit den Zinsen seines Vermögens Preise für diejenigen finanziert werden sollen, die der Menschheit im jeweils vorangegangenen Jahr in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Frieden den größten Nutzen gebracht haben.
Die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften kam erst Ende der 1960er-Jahre hinzu. Sie wird von der schwedischen Zentralbank gestiftet.
Überreicht werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel. Dotiert ist die Auszeichnung in diesem Jahr erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie.