Menschen, die einen Tornado aus nächster Nähe erlebt haben, erinnern sich vor allem an den unbändigen Lärm: "Es hörte sich an wie ein Güterzug, der an einem vorbeifährt", beschreibt Thomas Sävert seine Begegnung mit einem Wirbelwind in einem Dorf nahe Itzehoe. Sävert ist Meteorologe und betreibt die Website Tornadoliste.de, auf der jeder (mögliche) Wirbelsturm hierzulande registriert, beschrieben und klassifiziert wird.
Durchschnittlich 40 Tornados ereignen sich pro Jahr in Deutschland, dazu kommen weitere Verdachtsfälle. Allein gestern (18. Juni) gab es zwei Tornado-Verdachtsfälle, einen im hessischen Kirtorf und einen in Bockenem (Niedersachsen). Der letzte bestätigte Tornado von insgesamt sechs in diesem Jahr ereignete sich am 2. Juni in Ohorn (Sachsen). Er entsprach der Kategorie FO, was jedoch nicht bedeutet, dass ein solcher Wirbelsturm keine erheblichen Schäden anrichten kann. Eine kilometerlange Schneise der Verwüstung zog ein F1-Tornado am 29. Mai durch die Stadt Hagen (Westfalen) und beschädigte dabei unter anderem eine Kirche schwer.