Ein französischer Parlamentsausschuss hat ein umfassendes Burka-Verbot empfohlen. Die Nationalversammlung sollte das strengstmögliche Gesetz gegen die Verschleierung muslimischer Frauen erlassen, hieß es in dem am Dienstag vorgelegten Bericht. Frauen, die auf eine Verhüllung ihres Gesichtes bestünden, sollten zudem für Frankreich weder ein Visum erhalten noch die französische Staatsbürgerschaft annehmen dürfen. Allerdings müsste das Gesetz so formuliert werden, dass es nicht die Verfassung verletze. Nicht einigen konnte sich der Ausschuss, ob ein allgemeines Verbot angestrebt werden sollte oder nur eins in öffentlichen Einrichtungen.
Die vollständige Verschleierung des Gesichts stehe für alles, was Frankreich ablehne, erklärte Parlamentspräsident Bernard Accoyer zur Vorlage des Berichts. "Es ist ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau und das Banner des extremen Fundamentalismus." Befürworter eines Verbots fordern ein Gesetz, damit Behörden verschleierte Frauen abweisen können, die Dienste wie Krankenversorgung, Kindergeld oder den öffentlichen Nahverkehr beanspruchen. Mit Schleier sei nicht zu erkennen, wer den Antrag stelle.
Vertreter der fünf Millionen Muslime in Frankreich haben in der öffentlichen Debatte die Burka zwar nicht verteidigt. Allerdings halten sie ein gesetzliches Verbot für übertrieben, weil weniger als 2000 Frauen im Land ihr Gesicht verschleierten. In London erklärte die Islamische Menschenrechtskommission, der Bericht des Ausschusses sei "das jüngste Element in einer Reihe von rassistischen Erlassen und Gesetzen, die Muslime und insbesondere muslimische Frauen ins Visier nehmen".