Die indische Regierung hat nach dem brutalen Angriff maoistischer Rebellen auf eine Einheit der paramilitärischen, indischen Bundespolizei Vergeltung angekündigt. "In den kommenden Tagen und Monaten werden wir alle zur Strecke bringen", sagte ein Vertreter des Innenministeriums. Das Vorgehen werde "viel härter und angemessener" sein.
Bei dem Überfall am Dienstag im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh sind neuen Angaben der Behörden zufolge 76 Polizisten der Reservepolizei CRPF ums Leben gekommen. Die Sicherheitskräfte waren laut dem indischen Innenminister Palaniappan Chidamabaram auf dem Rückweg von einem mehrtägigen Einsatz gegen Maoisten gewesen. Die Einheit sei dabei offensichtlich in eine Falle der Rebellen getappt. Die Attacke auf die Patrouille war der blutigste Angriff auf indische Soldaten seit Beginn der Rebellion Ende der 60er Jahre.
Reaktion der Rebellen auf Offensive der Regierung
Nach eigener Aussage kämpfen die Rebellen für die Rechte der verarmten Landbevölkerung und setzen sich für die Belange benachteiligter Bevölkerungsschichten und landloser Bauern ein. Bei den Maoisten, die auch Naxaliten genannt werden, kämpfen Schätzungen zufolge rund 20.000 Rebellen. Sie formierten sich 1967 aus einer Bauernbewegung im Bundestaat Westbengalen und sind mittlerweile in 20 der 29 Bundesstaaten aktiv.
Die Regierung startete Ende 2009 eine "Grüne Jagd" getaufte Offensive gegen die Naxaliten, um sie aus ihren Zentren zu vertreiben. Die blutigen Angriffe der vergangenen Tage sind eine Reaktion der Maoisten auf die Überfälle durch Regierungskräfte. Der indische Regierungschef Manmohan Singh bezeichnete die maoistische Guerilla als größte Bedrohung für die nationale Sicherheit neben den islamischen Kämpfern.