Unruhen in Bahrain Sicherheitskräfte stürmen gewaltsam Platz der Demonstranten

In Bahrain gingen Sicherheitskräfte am Mittwoch mit Tränengas gegen demonstrierende Regierungsgegner vor. Die Demonstranten, die seit Wochen auf dem zentralen Perlenplatz campieren, mussten in die Vororte fliehen und ihre Straßensperren aufgeben.

Sicherheitskräfte in Bahrain sind am Mittwoch gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Augenzeugen zufolge setzten sie Tränengas ein, um die Regierungsgegner vom zentralen Perlenplatz zu vertreiben und Straßensperren aufzulösen. Viele Demonstranten, die seit Wochen auf dem Platz ausharren, flohen in die Vororte der Hauptstadt Manama. Augenzeugen berichteten von Explosionen, die zu hören waren. Bei der Flucht von Demonstranten soll ein Polizist verletzt worden sein.

Erst am Dienstag hatte die Regierung von Bahrain nach wochenlangen schweren Unruhen das Kriegsrecht ausgerufen. Zu Wochenbeginn waren zudem saudiarabische Truppen in das Land von der Größe Hamburgs einmarschiert, um die Macht des Königs zu sichern. Zunächst war nicht klar, ob diese ausländischen Soldaten an der Operation am Mittwoch beteiligt waren.

Die Sicherheitskräfte von Bahrain werden von Sunniten kontrolliert, nach den Schiiten die zweite große Glaubensrichtung des Islam. Auch das Königshaus ist sunnitisch. Die Demonstranten sind überwiegend Schiiten, die 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Sie werfen den sunnitischen Machthabern Diskriminierung vor. Damit unterschieden sich die Proteste in Bahrain von den Volksaufständen in anderen arabischen Staaten.

Reuters
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