US-Rassist Craig Cobb Weißer Herrenmensch mit afrikanischen Wurzeln

Craig Cobb nennt sich "weißer Herrenmensch", doch sein DNA-Test ergab, dass er nicht besonders arisch ist. Davon unbeeindruckt terrorisierte er weiter seine Nachbarn - und wurde nun festgenommen.

Craig Cobb wirkt auf den ersten Blick viel freundlicher als er tatsächlich ist. Auf dem Kopf eine Baseballkappe, zauselige, graue Haare, die in einen zauseligen, grauen Bart übergehen. Irgendwo dazwischen blitzt ein nur leicht überhebliches Dauerlächeln auf. Craig Cobb, 63, ist leider nicht der nette Waldschrat von nebenan, er ist einer der übelsten Rassisten der USA. Und, wie ihm jüngst #link;www.youtube.com/embed/Gm9LZiKuOLI;via TV schadenfroh mitgeteilt wurde#, zu einem Siebtel Afrikaner.

Talkmasterin Trisha Goddard hatte den selbsternannten Herrenmenschen in ihrer Sendung "The Trisha Show" zu Gast. Plus das Ergebnis seines DNA-Tests. Unter dem schallenden Gelächter des Publikums offenbarte sie Craig Cobbs, dass sein Erbgut zu 14 Prozent afrikanisch sei. Offenbar arg irritiert, versucht sich der Neo-Nazi vergeblich aus der Nummer herauszuwinden. Dabei ist das Resultat nicht einmal besonders überraschend. So gut wie jeder Mensch auf der Welt hat afrikanische Erbanlagen, was schlicht daran liegt, dass die Menschheit ihre Wurzeln auf dem schwarzen Kontinent hat.

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Aber schlicht gestrickte Menschen wie Craig Cobb fechten solche Erkenntnisse natürlich nicht an. Seine Mission, die Herrschaft der "arischen Rasse", hat ihn bereits nach Kanada und Estland geführt – wo er schnell den dortigen Behörden auffiel. In Vancouver wurde er wegen Hassreden verhaftet, in Tallinn wollte er eine "weiße Diaspora" errichten, weswegen man ihn rauswarf und mit einem zehnjährigen Einreiseverbot belegte. Zurück in den USA zog er 2012 in das Dorf Leith in North Dakota. Der Ort soll nach seinem Willen die Kolonie für "echte Arier" werden.

Der einzige Schwarze genießt Schutz

Dazu kaufte er Häuser und Grundstücke im Dutzend auf, und lädt Neo-Nazis, Rassisten und andere Gesinnungsgenossen ein, ihm zur Seite zu stehen. Bislang ohne nennenswerten Erfolg. Aber dafür mit einer Menge Furore: Er hisste Nazi-Flaggen und störte mehrmals massiv Gemeindeversammlungen. Die gerade einmal 16 verbliebenen Einwohner des Örtchens sind entsprechend entsetzt über ihren neuen, sendungsbewussten Nachbarn. Der einzige verbliebene Bewohner mit schwarzer Hautfarbe jedenfalls genießt die Solidarität seiner alten Nachbarn, wie die "New York Times" berichtet.

Anders als Craig Cobb. Weil der sich nach eigener Aussage bedroht fühlt, geht er neuerdings zusammen mit einem als Neo-Nazi bekannten Freund auf "Nachbarschaftspatrouille". Dabei hat er offenbar andere Leithianer mit der Waffe bedroht. Die riefen kurzerhand die Polizei und ließen den Rassisten kurz nach seinem Fernsehauftritt am Montag festnehmen, wie die Lokalzeitung "The Bismarck Tribune" berichtet. Laut dem Blatt muss Craig vorerst in Haft bleiben, eine Entlassung auf Kaution wurde abgelehnt. Zwei Mitglieder des Gemeinderats kommentierten die Entscheidung mit den Worten: "Das ist großartig. Er hat uns alle terrorisiert."

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