Russische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch eine Solidaritätsaktion für die regierungskritische Punkgruppe Pussy Riot in Moskau aufgelöst. Knapp 20 Anhänger der drei angeklagten Frauen hatten sich vor der Christ-Erlöser-Kathedrale in der russischen Hauptstadt versammelt, in der die Bandmitglieder ihr umstrittenes "Punkgebet" aufgeführt hatten. Die Demonstranten trugen bunte Strumpfmasken, ähnlich denen, die die Frauen bei ihrer Aktion über den Kopf gezogen hatten. Sie hielten Buchstaben in die Höhe, die zusammen den Bibelspruch "Selig sind die Barmherzigen" Sicherheitskräfte der Kathedrale lösten die Versammlung auf. Drei Menschen seien festgenommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Itar Tass. Ein Fotograf der Zeitung "Nowaja Gaseta" berichtete auf der Internetseite des Blatts, die Wachmänner seien nicht nur mit Gewalt gegen die Aktivisten, sondern auch gegen Journalisten vorgegangen.
Freitag wird das Urteil verkündet
Das Urteil gegen die drei inhaftierten Frauen von Pussy Riot soll am Freitag verkündet werden. Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Alechina und Jekaterina Samuzewitsch wird "Rowdytum" vorgeworfen.
Mit ihrem Auftritt kurz vor der Präsidentenwahl protestierten die Musikerinnen gegen Russlands heutigen Staatschef Wladimir Putin und kritisierten dessen Beziehungen zur mächtigen russisch-orthodoxen Kirche. Die Staatsanwaltschaft fordert für die drei Angeklagten jeweils drei Jahre Haft. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch.