Hamburg - Die ehemalige Schatzmeisterin der CDU, Brigitte Baumeister, hat seit der bis heute ungeklärten Affäre um die 100 000-Mark-Spende des Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber an die CDU ein "eisiges" Verhältnis zu ihrem damaligen Parteivorsitzenden Wolfgang Schäuble. Dem stern antwortete die 57-Jährige auf die Frage, welche Fähigkeiten Schäuble für das Amt des Bundespräsidenten qualifizierten: "Ein Bundespräsident braucht menschliche Größe und intellektuelle Schärfe. Das zweite Kriterium erfüllt Wolfgang Schäuble wie kaum jemand anderes in der deutschen Politik."
Baumeister, die 1998 ihr Amt aufgab und Anfang März ein Buch "mit tiefem Blick hinter die Kulissen" veröffentlichen wird, bezeichnete es als "ihren größten Fehler, in der Affäre nicht früh genug Klartext" geredet zu haben. "Ich bin zu lange dem Drehbuch Wolfgang Schäubles gefolgt", sagte sie dem stern. Die Monate der Spendenaffäre seien die schlimmste Zeit ihres Lebens gewesen. "Aber die Zeit heilt die Wunden", sagte Baumeister.