Die Morgenlage Virus grassiert in den USA: Erneut mehr als 2500 Corona-Tote in nur 24 Stunden

Universität: Erneut weit mehr als 2000 Corona-Tote in 24 Stunden in USA +++ Paul-Ehrlich-Institut informiert über Impfstoff-Studie gegen Corona +++ 150 Jahre Revolutionsführer Lenin - Kommunisten feiern +++ Die Nachrichtenlage am Mittwochmorgen.

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

erneut sind in den USA innerhalb eines Tages mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Das ergab die Zählung der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Insgesamt verzeichnet das Land damit gut 45.000 Tote – und steht damit als trauriger Spitzenreiter weiter mit großem Abstand auf Platz 1 der Länder mit den meisten Corona-Toten.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Universität: Erneut mehr als 2500 Corona-Tote in 24 Stunden in USA

In den USA sind binnen 24 Stunden erneut weit über 2000 Todesfälle infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Universität Johns Hopkins in Baltimore verzeichnete zwischen Montag- und Dienstagabend (Ortszeit) 2751 Tote. Zuvor hatten die Zahlen über mehrere Tage unter der 2000er-Marke gelegen. Die Daten der US-Forscher zeigen in der Regel höhere Stände als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmäßiger aktualisiert werden. In manchen Fällen wurden Infektions- und Todeszahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. 

Insgesamt starben den Angaben der Universität zufolge in den USA infolge der Pandemie bereits rund 45.000 Menschen. Mehr als 800.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, wurden dort nachgewiesen. 

Missouri verklagt China wegen Coronavirus

Als erster US-Bundesstaat verklagt Missouri wegen der Coronavirus-Pandemie die chinesische Regierung. Missouris Generalstaatsanwalt Eric Schmitt warf Peking am Dienstag vor, die Welt über die Lungenerkrankung Covid-19 "belogen" und zu wenig zur Eindämmung des Virus unternommen zu haben. Dies habe zu Erkrankungen, Todesfällen und wirtschaftlichen Schäden weltweit und auch in Missouri geführt. Die chinesische Regierung habe sich eines gefährlichen Verhaltens und der Pflichtverletzung schuldig gemacht, erklärte Schmitt weiter. Sie müsse für "ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden". Das Verfahren könnte zu Schadenersatzforderungen gegen China führen.

Auch US-Präsident Donald Trump und seine Regierung haben in der Coronavirus-Pandemie wiederholt schwere Vorwürfe gegen China erhoben. Auch andere Länder legen Peking mangelnde Transparenz insbesondere zu Beginn der Krise zur Last. China hat die Kritik westlicher Staaten an seinem Krisenmanagement zurückgewiesen und bestreitet Vorwürfe, das Ausmaß der Epidemie im eigenen Land vertuscht zu haben.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt!

Streit um Kurzarbeitergeld vor Sitzung des Koalitionsausschusses

Vor einer Sitzung des Koalitionsausschusses zur Corona-Krise an diesem Mittwoch wird weiter über eine mögliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes gestritten. Die Metall-Arbeitgeber warnten am Mittwoch dringlich vor einer Erhöhung dieser Leistung, wie sie die SPD und die Gewerkschaften fordern. Der Deutsche Städtetag machte sich hingegen für eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes stark. 

Das wird heute wichtig:

Paul-Ehrlich-Institut informiert über Impfstoff-Studie gegen Corona

Das Paul-Ehrlich-Institut will am Mittwoch über die erste klinische Prüfung eines möglichen Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 in Deutschland informieren. Für 11.00 Uhr hat das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zu einem virtuellen Pressebriefing eingeladen.

Weltweit arbeiten Wissenschaftler derzeit an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus. In China und den USA sind erste klinische Studien mit Impfstoffkandidaten bereits gestartet, in Deutschland gibt es noch keine solche Studien. Aber auch hierzulande arbeiten mehrere Forschungsinstitute sowie Pharma- und Biotech-Unternehmen mit Hochdruck an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2. 

Kurzarbeit, Cafés, Kommunen: Koalition bespricht neue Krisenhilfen

Die Spitzen von Union und SPD beraten ab 17 Uhr über die Lage in der Corona-Pandemie und mögliche weitere Hilfsmaßnahmen. Beim Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen sie im Kanzleramt unter anderem über die Forderungen nach Anhebung des Kurzarbeitergeldes und nach Steuerhilfen für die Gastronomie sprechen. Auch die finanzielle Situation der Kommunen und Hilfen für Studenten sollen dem Vernehmen nach Thema sein.

Kabinett befasst sich mit Rentenerhöhung, Pflege-Lohn und "Irini"

Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch außerdem die für den Sommer geplante Rentenerhöhung auf den Weg bringen. Dazu liegt der Ministerrunde eine Verordnung des Sozialministeriums vor. Demnach steigt die Rente in Westdeutschland zum 1. Juli um 3,45 Prozent, in den neuen Ländern um 4,20 Prozent. Der Bundesrat muss zustimmen. Grundlage für die Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung im vergangenen Jahr.

Das Kabinett befasst sich außerdem mit der geplanten Erhöhung und Ausweitung des Mindestlohns für mehr als eine Million Pflegekräfte. Außerdem steht auf der Tagesordnung die Beteiligung der Bundeswehr an der neuen EU-Operation "Irini" zur Überwachung des UN-Waffenembargos gegen Libyen. Deutschland hatte angeboten, sich mit Stabspersonal und Luftaufklärung zu beteiligen. 

EU-Außenminister beraten über Libyen und Ukraine

Die EU-Außenminister beraten ab 15 Uhr über die schlechter werdende Lage im Bürgerkriegsland Libyen. Auch vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie hatte Malta kürzlich eine humanitäre EU-Hilfsmission für das nordafrikanische Land gefordert. Hintergrund ist die Sorge, Hunderttausende Migranten könnten sich auf den Weg nach Europa machen. Für Deutschland nimmt Außenminister Heiko Maas (SPD) an der Videoschalte teil.

Missbrauchs-Prozess gegen Großvater geht weiter

Vor dem Landgericht München II geht an diesem Mittwoch der Prozess wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs gegen einen Mann weiter, der sich über Jahre massiv an seinen Stief-Enkeln und deren Freunden vergangen haben soll. Nach Angaben seiner Verteidigerin, der Anwältin Anja Kollmann, sollen an diesem Prozesstag Familienmitglieder als Zeugen gehört werden.

Der Angeklagte hat die Vorwürfe weitgehend eingeräumt - und mit seiner Aussage Ermittlungen gegen einen ehemaligen Erzieher und einen Geistlichen ins Rollen gebracht. Er gab an, in seiner Jugend in dem früheren katholischen Jugenddorf Piusheim in Baiern im Landkreis Ebersberg massiv sexuell missbraucht worden zu sein. Er sprach von "Sexpartys" und Prostitution.

150 Jahre Revolutionsführer Lenin - Kommunisten feiern

150 Jahre nach der Geburt von Wladimir Iljitsch Lenin feiern Kommunisten in vielen Ländern am Mittwoch den Anführer der großen sozialistischen Oktoberrevolution. In Moskau will Russlands Kommunistenchef Gennadi Sjuganow mit anderen Parlamentsabgeordneten Blumen am Mausoleum am Roten Platz niederlegen. Das Mausoleum mit dem einbalsamierten Leichnam Lenins ist wegen der Corona-Pandemie geschlossen. In Russlands Hauptstadt gelten strenge Ausgangssperren, weshalb größere Aktionen zum Geburtstag Lenins nicht erlaubt sind.

Als Anführer der internationalen Arbeiterbewegung gründete Lenin nach der Oktoberrevolution von 1917 den ersten kommunistischen Staat - die Sowjetunion, die auch das größte Land der Erde war. 

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag, bleiben Sie gesund.

Ihre stern-Redaktion

DPA · AFP
rw