Im Tarifstreit um eine höhere Eingruppierung von Kita-Personal und Sozialarbeitern haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf eine Schlichtung geeinigt. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitergeberverbände (VKA) erklärte, die Verhandlungen in Berlin seien in der Nacht ergebnislos zu Ende gegangen, daher werde die VKA ihrer Mitgliederversammlung eine Schlichtung empfehlen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bestätigte das Vorgehen. Mit der Schlichtung gelte ab Sonntag die Friedenspflicht. Die Streiks müssen dann eingestellt werden. Unterdessen hat die Mehrheit der Bundesbürger Verständnis für den Kita-Streik.
Das Angebot der Arbeitgeber hätte nicht zu der geforderten "kräftigen Aufwertung" und "einer deutlich besseren Bezahlung" von Erziehern und Sozialarbeitern geführt, erklärte das für Tarifpolitik zuständige GEW-Vorstandsmitglied Andreas Gehrke. VKA-Präsident Thomas Böhle erklärte, die Arbeitgeber hätten "in allen Berufsfeldern Verbesserungen unterschiedlicher Art angeboten", die Forderungen der Gewerkschaften seien aber "einfach zu hoch" gewesen.
Nach einer Infratest-dimap-Umfrage für den ARD-"Deutschlandtrend" halten 69 Prozent den Streik für gerechtfertigt. 29 Prozent hingegen haben kein Verständnis für den Ausstand. Mehr als jeder zweite Befragte (53 Prozent) meint generell, Erzieher würden zu schlecht bezahlt. 41 Prozent halten die Bezahlung hingegen für angemessen. Befragt wurden am Montag und Dienstag dieser Woche rund 1003 Bürger.