Lalendorf in Mecklenburg-Vorpommern Bürgermeister wird von Rechtsextremen bedroht

Er weigerte sich, einer vermutlich rechtsextremen Familie die Ehrenpatenschaftsurkunde des Bundespräsidenten auszuhändigen. Nun wird Reinhard Knaack, Bürgermeister der Gemeinde Lalendorf in Mecklenburg-Vorpommern, von Rechtsextremisten bedroht.

Der Streit um die Ehrenpatenschaftsurkunde für eine angeblich rechtsextreme Famile im Landkreis Güstrow ist noch nicht ausgestanden.

Reinhard Knaack, Bürgermeister der Gemeinde Lalendorf in Mecklenburg-Vorpommern, hatte sich geweigert, der Familie zur Geburt des siebten Kindes die Auszeichnung von Bundespräsident Christian Wulff und 500 Euro auszuhändigen. Wulff ließ die Ehrung daraufhin per Post zustellen.

Nun wird der Bürgermeister von Rechtsextremen bedroht. Sechs Personen, die der rechten Szene zugeordnet werden, seien am Sonntag auf das Grundstück des eingedrungen, teilte die Polizei mit. Eine rechtsgerichtete Gruppe habe zudem Handzettel gegen Knaack im Ort verteilt. Herausgeber der Schriften war laut Behörden ein NPD-Mitglied der Rostocker Bürgerschaft. Bei der Kontrolle der Personen sei es zu Übergriffen auf die Polizisten gekommen, worauf die Beamten Pfefferspray einsetzten. Verletzt wurde niemand. Das Grundstück des Bürgermeisters blieb unbeschädigt. Die Störer erhielten allerdings einen Platzverweis, weiterhin wurden ihre Personalien notiert. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen Beamte ein.

DPA
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