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Landtagswahlen Der Trend zum Nichtwählen

Die Landtagswahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern setzen einen Trend fort, der etwa in den 1980er Jahren begonnen hat. Ein paar Fakten zur Wahlbeteiligung der Deutschen.
Von Frank Thomsen

Mit jeweils rund 60 Prozent erreichte die Wahlbeteiligung sowohl in Berlin als auch in Mecklenburg-Vorpommern einen historischen Tiefstand. Bislang war die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im Oktober 1999 mit einer Beteiligung von 65,5 Prozent das Tief in der Hauptstadt gewesen. In Mecklenburg-Vorpommern war die erste Wahl nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 die bislang schwächste gewesen, was die Beteiligung der Bürger betrifft: Damals gingen knapp 65 Prozent der Wahlberechtigten wählen.

Damit setzt sich ein Trend bei Landtagswahlen fort, der in allen 16 Ländern fast ohne Ausnahme zu beobachten ist: Immer weniger Menschen gehen wählen. Den deutschen Negativrekord stellten die Bürger Sachsen-Anhalts vor einem halben Jahr auf: Nur 44 Prozent gaben ihre Stimme ab, die Mehrheit blieb zu Hause.

Trend im Westen auch negativ

Von solchen Werten sind die westlichen Bundesländer noch ein Stück entfernt, doch der Trend ist hier derselbe. So lag die Wahlbeteiligung noch in den achtziger Jahren von Schleswig-Holstein bis Bayern in allen Ländern über 75 Prozent, in manchen erreichte sie gar Werte von über 80 Prozent.

Danach ging die Wahlbeteiligung in allen Bundesländern zurück. Fast ohne Ausnahme sackte sie kontinuierlich ab und liegt nun in den westlichen Ländern zwischen 60 und maximal 70 Prozent. So rutschte etwa Schleswig-Holstein von 85 Prozent 1983 über 71 Prozent 1996 auf 66 Prozent 2005. Im Saarland gingen in den 50er Jahren noch 90 Prozent der Wahlberechtigten zur Landtagswahl, zuletzt nur noch 55 Prozent.

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