Als ihr Mann sich an jenem Tag im Juli 2005 in die Luft sprengte, war Hasina Patel hochschwanger. Die 29-Jährige bricht in Tränen aus, als sie über den Tag sprach, an dem sie eine Fehlgeburt hatte: "Ich verurteile, was er getan hat." Sie sagte weiter, sie würde verstehen, dass die Familien der Opfer mit ihr nichts zu tun haben wollten: "Wenn jemand mir oder meiner Tochter so etwas angetan hätte, würde ich auch niemals verzeihen können."
Patel erzählte weiter, wie Khan sie noch zwei Tage vor dem Attentat ins Krankenhaus gebracht habe. Sie hatte plötzlich Blutungen bekommen und Khan fuhr sie zur Notaufnahme. "Als er mich danach zu Hause absetzte, habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Er sagte, er würde noch Freunde treffen."
Stattdessen fuhr Khan mit drei Männern nach London, um dort in drei U-Bahn-Zügen und einem Bus Bomben zu zünden. Seine Frau verlor das Baby am Morgen des Attentats. "Die Hebamme sagte, das Baby würde sich nicht mehr bewegen. Ich habe es verloren."
"Es berührt mein ganzes Leben"
Kurze Zeit später wurde sie festgenommen. Obwohl sie keine Probleme als Muslimin in Großbritannien habe, sagt Patel: "Ich habe das Vertrauen in die Polizei verloren. Ich habe Angst vor der Polizei. Jeder, der schon einmal verhaftet wurde, weiß, dass dies schon eine Strafe ist. Es ist, als ob du schuldig wärst. Es berührt mein ganzes Leben, meine Adresse war bekannt, mein Ruf ruiniert. Es stellt das ganze Leben auf den Kopf. Sie sollten mehr Informationen einholen, bevor sie Leute verhaften."
Sie denkt nicht gerne an ihren Ehemann, von dessen Plänen sie keine Ahnung hatte, auch, wenn sie für ihn betet: "Aber ich versuche, mich nicht zu oft an ihn zu erinnern oder an das, was passiert ist." Patel erzählt weiter, dass Khan sie in seinem Testament angewiesen hatte, für 600 Euro Spielzeug für ihre Tochter zu kaufen: "Er schrieb mir in dem Testament: "Ich entschuldige mich für die Lügen und den Betrug. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, und ich hoffe, du kannst verstehen, warum ich tat, was ich getan habe."
Das komplette Interview mit Hasina Patel gibt es auf der Internetseite des britischen Fernsehsenders Sky TV .