Vordergründig geht es dem Land gut. Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit sinkt. Zuletzt sind auch Löhne und Renten gestiegen. Trotzdem haben die Deutschen Zweifel, ob in der Republik alles zum Guten steht. 60 Prozent der Bürger haben den Eindruck, dass Deutschland alles in allem nicht ausreichend für die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des stern für die aktuelle Titelgeschichte. Besonders groß sind die Zukunftssorgen mit 78 Prozent bei Wählern der Linke und mit 73 Prozent bei den Wählern der AfD.
Die wichtigsten Themen: Bildung, Wohnraum, Familie
Bei einer ganzen Reihe von Themen sehen die Deutschen großen Handlungsbedarf für die nächste Regierung. 89 Prozent sind der Ansicht, dass die Politik mehr tun müsse, um Kinder und Jugendliche in den Schulen bestmöglich auszubilden. 86 Prozent sagen, dass die Politik mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen müsse. Und 84 Prozent finden, dass die Politik Eltern mit Kindern stärker unterstützen müsste. (Angaben jeweils "trifft voll und ganz zu" sowie "trifft eher zu"). Dicht dahinter folgen die Themen "umweltfreundlicher Verkehr" (78 Prozent), "Digitalisierung" (77 Prozent) und "Integration von Flüchtlingen" (73 Prozent).
Bei den Prioritäten sind sich die Anhänger fast aller Parteien einig. Nur die Wähler der AfD fallen hier aus dem Rahmen. Für sie ist ein anderes Thema am allerwichtigsten: 83 Prozent sagen, dass es voll und ganz zutreffe, dass die Politik mehr tun müsse, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Dass mehr geschehen müsse, um die Flüchtlinge in Deutschland zu integrieren, finden nur 32 Prozent der AfD-Wähler.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 11. bis 12. September 2017 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten